1904 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Kapitulantenschule, Militäranwärterschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Der Schweizer Jura.
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Genfer Sees läuft, läßt sich eine 10—20 km breite, bis zum Jura
reichende Tiefenzone abgrenzen, die sogar unter 500 m liegt. In
dieser Tiefenzone, die sich an der Einmündung der Aare in den Rhein
schließlich bis zu 310 m senkt, sammeln sich alle Gewässer, die ihren
Lauf nach N und Nw nehmen.
Der eigentliche Hauptfluß der Schweiz ist die Aare. (Welche
Richtung schlägt diese nach Verlassen des Thuner Sees ein? Wie
ändert sie dieselbe und warum?) Nachdem die Aare den Wasserabfluß
vom Neuchateler und Biel er See aufgenommen hat, trifft sie mit
der Reuß und Limmat, zusammen (wo?). Sie biegt nun nach N um
und mündet bald darauf in den Rhein.
Der Rhein verläßt, nachdem er noch den Unter-See durchflössen
hat, sein Läuteruugsbecken und fließt bis Schasshausen nach W. Er
wendet sich dort nach 8, bildet bei Laufen den berühmten Wasserfall
und biegt bald darauf wieder nach W um. Bis Bafel, wo er die
Schweiz verläßt, behält er diese Richtung bei.
Der berühmte Rheinfall bei Schaffhausen ist, was die Wassermasse
anbelangt, der bedeutendste in Europa. Der Strom stürzt sich über eine schräg
gerichtete Felsenbank, aus der vier Felsen malerisch hervorragen. Von der bewaldeten
Höhe des linken Ufers blickt das Schloß Laufen auf das prächtige Bild, das der
Rheinfall besonders im Juni und Juli, zur Zeit der Schneeschmelze in den Alpen,
darbietet, hernieder. Die Höhe des eigentlichen Falles beträgt am linken Ufer 19,
am rechten sogar nur 15 m.
4. Der Schweizer Aura.
Die nordwestliche Umwallung der grabenförmigen Einfenknng der § 17.
Schweiz wird durch deu langen Gebirgszug des Jura gebildet, der sich
gleich den Alpen nach No hinzieht und sich aus dem nach ihm benannten
Jurakalk aufbaut. Der 900—1200 m hohe Gebirgszug besteht als ein
echtes Faltengebirge aus zahlreichen langgestreckten Parallel ketten,
zwischen denen muldenförmige, fchmale und einförmige Längstäler
eingesenkt sind. Die Parallelketten werden nur vou wenigen Bergknppen
überragt. Die südöstlichste Kette erhebt sich am höchsten, jede folgende
nimmt an Höhe ab, weshalb der Jura von der Schweizer Seite aus
als eine gewaltige, stark verwitterte Gebirgsmauer, von der französischen
als ein sanft ansteigender Landrücken erscheint (Abb. 5). Nach No ver-
breitert und verflacht sich der Jura immer mehr.
Bedeutende Gipsel sind im S der Cret de la Neige (kräh dö
la näj', spr. g wie in logieren, 1720 m) und im nördlichen Teile der
Chasseral (1610 in). Aus dem bei Solothuru gelegenen Weißenstein