1904 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Kapitulantenschule, Militäranwärterschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Die Rheinische Schieferplatte und die Cölner Bückt.
gewässer haben sich in das Gebiet tief eingesägt und dasselbe in ein
formenreiches Bergland umgewandelt.
Tie zahlreichen Täler und Tälchen des Bergischen Landes sind meist tief, viele
scklucktenartig eingeschnitten. Wald, Wiese und Aecker wechseln miteinander ab, und
überall liegen Gruppen von Häusern, bald in die Talmulden gebettet, bald die
luftige Höhe erkletternd. Aus dein steten Wechsel der Boden form, des
P f l a n z e n k l e i d e s und aus der reichen Besiedelnng entsteht das eigenartige,
anziehende Gesamtbild des Bergischen Landes. Mit Stolz erzählen dessen rührige
Bewohner von den Wundern des Landes, die der menschliche Geist ersonnen
und menschlicher Fleiß geschaffen hat, von der Kaiser-Wilhelm-Brücke bei
Müngsten, die hoch die tiefe Talschluckt der Wupper überspannt, von den Tal-
sperren und von der merkwürdigen Schwebebahn der Wupperstädte Elb er-
feit» und Bar m e n.
Die Wupper hat nur einen kurzen Lauf, ist aber wasserreich und
fließt, wie schon ihr Name (aus dem Oberläufe Wipper) andeutet, mit be-
trächtlichem Gefälle. Auf der Mittlern Laufstrecke biegt sie nach N aus und
umfließt das Wupperviereck. Unterhalb Cöln mündet sie in den Rhein.
Der Haarstrang, der die Ruhr zu dem westlichen Lanfe zwingt,
ist eine niedrige Bodenanschwellung. Als ein langgestreckter und
schmal er Höhenzug begleitet er den Fluß, indem er sich nach mehr
und mehr verflacht. Auf beiden Seiten der Ruhr bis über den Rhein
breitet sich eiu mächtiges Stein kohl enge birge aus.
6. Die Gölner Mucht und die Wiederrheinische Giefebene.
§ 50. Bou Bonn ab entfernen sich die Berge auf beideu Seiten immer
mehr vom Rhein. Auf der rechten Seite säumen die Bergischen
Höhen den Horizont, auf der linken liegt, etwas näher gerückt, der
baumgeschmückte Ostabhang des Vorgebirges der Eifel, auch Ville
genannt. Die beiden Erhebungsreihen umschließen eine weite, völlig
ebene, in früherer Zeit eingesunkene Tieflandschaft, die Cölner Bucht.
Das Vorgebirge oder die Nille bildet einen schmalen, das Tiefland
noch nicht 100 m überragenden Höhenzug. Westlich von ihm setzt sich
hohe- Venn. Lölner Bucht. Ldcrkops (690 m) Tieflaudvbncht
etile fort, bis fern iin
Erftbecken Rheinbecken - ■ n___t<-<
S\V bte Etfelhohen
auftauchen. Tie
(5rst, die bei Nenß
Sbbildung 15. Durchschnitt durch den südl. Teil der Cölner Bucht Müudet, eittwäffert
von Wsw nach Ono (Sn-sach überdöhl). diesen westlichen
Teil der Tieflandsbucht, weshalb er im Gegensatz zum Rhein decken
als Erftbecken bezeichnet werden kann (Abb. 15).