1904 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Kapitulantenschule, Militäranwärterschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
64 Das Thüringisch-sächsische Hügelland und seine Randgebirge.
sonderbarster Form gestaltet haben. Die höchste Erhebung ist der
Schneeberg (720 m).
Der eigenartigen Felsbildung wegen wird die Landschaft „Sächsische
Schweiz" genannt. Zahlreiche Tafelberge mit senkrechten Wänden und wage-
rechter Fläche ragen hervor, eigentümlich gestaltete Felssäulen und Fels türme
erheben sich zu steiler Höhe, z. B. die Bastei, und Felsbrücken, wie das Pre-
bitschtor, wölbeu sich über tiefen Schluchten. Dichte Waldungen und grünende
Wiesen bilden zu diefeu Sandsteingrnpven eine freundliche Umgebung (Abb. 17).
Das Elbsand stein-Gebirge wird von der Elbe, die verstärkt durch
Moldau und Eger, ihr oberes Stromgebiet Böhmen schon als stattlicher
Strom verläßt, durchflössen und in ein westliches und östliches Gebiet
geteilt. Der Strom hat sich ein tiefes Durchbruchstal geschaffen.
Bei Pirna tritt die Elbe in einen breitern Talkessel ein, in dessen
Mitte die schöne und große Stadt Dresden liegt.
Ursprünglich floß die Elbe jedenfalls in der Höhe über das Gebirge. Sie
bildete damals in Böhmen ein Seebecken und machte bei Pirna, am Nordrande des
Elbsandstein-Gebirges, einen tiefen Wassersturz. An dieser Stelle begann-die Ans-
nagung des Tales.
5. Z>as Sächstsche Kngelland und das Ilacljland an der Elve.
^ gg. Das untere Erzgebirge geht in das Sächsische Hügelland über,
dessen Oberfläche aber viel einförmiger als die der benachbarten
Landschaft Thüringen gestaltet ist. Nur zwischen der Mulde und Elbe
treten noch bedeutendere Erhebungen hervor. Nach X senkt sich das
Land immer mehr. (Wo M die Tieflandsgrenze von 200 in erreicht?
Von wo ab liegt das Laud tiefer als 100 m?)
Um die Elbe hatten sich bei Meißen, wo Böttcher 1707 das
Porzellan erfand, noch einmal die Berge geschlossen. Bald darauf grüßt
sie die letzten ihrer Uferberge, und ins Tiefland eintretend, wächst sie
an Breite, besonders nachdem sie ihre Wasserfülle durch die Anfnahme
der Schwarzen Elster, die rechts einmündet (wo?), sowie der Mulde
und Saale bedeutend vermehrt hat. (Wie verändert die Elbe ihre
Richtung nach Aufnahme der Mulde und wie bei Magdeburg?)
Indem sich von Sw und von So das Land senkt, entsteht in der Mitte der
Landschaft der weite Talkessel von Leipzig. Dieser hat in der Vergangen-
beit große strategische Bedeutung gehabt und war der Schauplatz vieler
Schlachten, besonders des größten und blutigsten Völkerringens in den Freiheits-
kriegen. In ihm treffen viele Straßen, auf denen sich früher, vor Erbauung der
Eisenbahn, die Heere bewegen mußten, zusammen. Ein Heer, das von 8, "Vn oder 0
ans den gebirgigen Gebieten kam, erreichte dort zum erstenmal eine größere und
zugleich fruchtbare Ebene, die Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit genügender
Nahrungszufuhr bot; für ein Heer aber, das von X kam, war der große Talkessel
ein günstiges Gebiet, um den Feind, der aus jenen Richtuugeu kam, zu erwarten.