1904 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Kapitulantenschule, Militäranwärterschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Schottischen Lande.
117
Aus der Küste springt noch eine dritte, gebirgige, aber kleinere
Halbinsel, die von Cnmberland (kömb°Mnd) vor. Sie wird durch
die Solway-Bucht (solwe) im N abgetrennt.
Aus der ziemlich ebenen Landschaft östlich von der Solway-Bncht
tritt der Croß Fell (890 m) in dem südwärts gerichteten Penninischen
Gebirge (engl. Penn ine Chain, spr. pünnin — Bergkuppe, spr.
tscheu — Kette) srei heraus. Letzteres bildet das eigentliche Rück-
grat Englands, obschon es nur im N einen geschlossenen Zug darstellt,
nach 8 aber zuletzt in eine niedrige Hügellaudschast übergeht.
Die Ostküste Englands läuft fast geradlinig nach Nw.
Die beiden bedeutendsten Flüsse des Gebiets sind Severn und
Hnmber. Letzterer entsteht aus dem Trente und der Onse (üs).
3. Iie Schottischen Lande.
Vom Croß Fell erblickt man am nördlichen Horizont die hohen § 129.
Linien der von 0 nach W gerichteten Cheviot-Hils (tschiwiot), die sich
mit breitem Ausbau bis über 800 m erheben. Weiter nordwärts steigt
man in eine fruchtbare, herrliche Tallandschaft, in die Schottischen
Niederlande hinab. Dann erhebt sich das Land von neuem, und hinter
Hügelketten erscheinen hochragende Bergmassen. Die Schottischen Nieder-
lande bilden also nur eiue breite Talfurche. Diese ist so tief gesenkt,
daß das Meer von beiden Seiten tief einschneidende Buchten entsendet,
von W die Clyde-B ucht (kleid) und von 0 die Förth-Bucht (forf,
von fortail — Stärke, also starke, große Bucht).
Das nördliche Gebirge, die Schottischen Hochlande genannt, zeigt
einen ganz andern Ausbau als das südliche. Es besteht aus vielen
Ketten, die hauptsächlich von Sw nach No streichen. Ein Gewirr
von steilen, scharfen Felskämmen durchzieht das Land, durch tiefe
Einschnitte sind dieselben gleichsam zersägt, und den schroffen Fels-
wänden entsprechen jäh in die Tiefe sinkende Talgründe. Diese sind
oft von langgestreckten Seen angefüllt. Die bedeutendste Talfurche ist
das Glenmoretal (glönmor, glen — enges Tal, more — Moor). Es
ist fast bis auf deu Meeresspiegel eingesenkt, so daß seine Seenkette
durch den Caledonischen Kanal verbunden werden konnte. Südlich
von ihm werden die Schottischen Hochlande als Grampian — (grümpjän),
nördlich als Caledonisches Gebirge bezeichnet. Die höchste Erhebung
in dem erstgenannten ist der Ben Nevis (niwis, 1340 in). Unter den
Gewässern ist der Tay (te) der bedeutendste.
Dem felsigen Gepräge der Schottischen Hochlande entspricht das
Bild der Küsten. Besonders die Westküste (Richtung?) stellt ein