1904 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Kapitulantenschule, Militäranwärterschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Im Lande Mesopotamien schant man nach No zu dem steil auf-
ragenden Gebirge von Kurdistan empor, das den Südwestrand des
ringsum von Gebirgen umschlossenen Hochlands Von Iran bildet. Das
große Gebiet hat die Form eines Trapezes, das im 0 breit ist und sich
nach Nw, wo es mit dem Hochland von Armenien zusammenhängt, stark
verschmälert. An Größe kommt es Arabien beinahe gleich. Seine Ost-
grenze wird durch die Soleiman-Kette, die Nordgreuze durch den Hindu-
kusch gebildet. Dieser ist im 0 ein mächtiges Gebirge, das sich bis
7750 in erhebt, und endet im W erst mit dem Elburs-Gebirge (— das
Glänzende, nach den vielen beschneiten Gipseln so gen.), dessen Hauptgipfel
der 5500 m hohe Demawend ist. Auch im Innern Irans steigen
noch viele Gebirge auf (wo besonders?). Die Gewässer ergießen sich
in seichte Salzseen oder versiegen im Sande. So läßt sich das Hoch-
land von Iran in mehrere abflußlose Becken teilen. Die bemerkens-
wertesten Salzfeen sind der 400 qkm große Urmia-See, und der
Hamuu-See, derdeu Hilm end, einen Hauptfluß Afghanistans, aufnimmt.
Nördlich vom Hochland von Iran liegt das Tiefland von West-
turkestan, ein Senkungsgebiet, dessen tiefste Becken durch das Äaspische
Meer (— 26 m) und den Aral-See (-f- 48 m) ausgefüllt wurden. Ju
den letztern fließen zwei Ströme, deren Wasserfülle nicht ganz von dem
Sand und der Sonnenglut der Wüsten Westturkestans verzehrt werden,
der Amu-Darjä (im Altertum Oxns gen.) und der Syr-Darjs (der
Jaxartes). Andere Flüsse versiegen vollständig, wie der Herirnd, der
Murghab und der Seraffchau.
Die Sandwüsten Westturkestans führen den Namen Kum, wie K i s i l k n m
(— roter Sand) und Karakum (= schwarzer Sand); letzterer Name ist aber nur
bildlich für „tot", „trostlos" zu nehmen. Diesen Wüsten sind die nur 2—5 m hohen
Sicheldünen eigentümlich.
2. Koch- oder Ientralalien.
198. | Das Ausstrahlungsgebiet der zentralasiatifchen Faltenzüge ist das
durchschnittlich 4000 m hochgelegene und etwa 80000 qkm große
Steppenhochland von Pamir. Dasselbe wird im 8 vom Hindukusch
und dem Nordwestende des Karakornm, im 0 vom Mustagata-
Gebirge (— Vater des Eisgebirges), das bis zu fast 8000 m ansteigt,
im W vom Oberlaufe des Amü-Darja und im X von einem Neben-
flnffe desselben begrenzt. Es senkt sich nach W, wohin die Gewässer
in paralleler Richtung in anfangs flachen, später fchluchtenförmig einge-
schnittenen Tälern zwischen 6000 m hohen Bergrücken abfließen.
An das Pamir-Platean setzen sich nach 0 drei große Falten-
systeme an. Von seiner Südostecke zieht sich ostwärts der Kuenlun.