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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 189

1904 - Trier : Lintz
Die nördlichen Gebiete von Südamerika, Ebene des Amazonenstromes. 189 cordillere bezeichnet und weisen Höhen von fast oder mehr als 5000 m ans. Die West- und Zentralcordillere werden durch das Caneatal, die Zentral- und Ostcordillere durch das breitere und tiefer eingeschnittene Tal des Magdalenenstroms getrennt. Von den drei Ketten ist die mittlere am regelmäßigsten gebaut und am wenigsten verzweigt; sie wird von schönen Vulkanbergen, wie dem stolzen Tolima (5560m), gekrönt. Die östliche verbreitert sich zu der Hochebeue von Bogota, die eine Höhenlage von 2500 m hat, und entsendet nach No die Cor- bittere von Merida. An die gerade nach N gerichtete Kette setzt sich zuletzt noch die mächtige Gebirgsgrnppe der Sierra Nevada de Santa Marta (bis 5100 m) an, die vom Meere ans einen großartigen Anblick darbietet. Zwischen der Sierra Nevada de Santa Marta und der Cordillere von Merida, an die sich noch die Küstencordillere von Venezuela angliedert, und die erst ans Trinidad endet, liegt in einem Einstnrzbecken der 20 000 qkm große See von Maraeaibo. Südöstlich von diesen Gebirgen, durch das Tiefland des Orinoko von ihnen getrennt, erhebt sich das Hochland von Guayana, das meist nur 400—600 m hoch liegt. Südlich von ihm breitet sich das große Tiefland des Amazonenstroms aus. Infolge der Lage unter dem Äquator hat das Gebiet im allgemeinen ein tropisch-heißes und feuchtes Klima. Nach der Höhe unterscheidet man wie in Mittelamerika die drei Klimazonen der Tierra caliente, templada und fria. Aus der bedeutenden Niederschlagsmenge erklärt sich der Wasser- reich tum der großen Ströme. Der 5400 km lange Amazonen- strom (Quellgebiet, Richtung, Mündung?) ist der gewaltigste von allen Strömen der Erde und entwässert ein Gebiet von fast 6 Mill. qkm. Auch der Orinoko (Quelle, Richtung, Mündung?) ist ein be- deutender Strom. Die beiden Stromsysteme sind durch den Casi- quiare verbunden. (Wo?) Der Orinoko bildet ein vielverzweigtes Delta. Der Amazonen st r o m hat dagegen eine Trichtern:ünd nng. Der Amazonenstrom, der auf dem Oberlaufe Maranon (maraujou) genannt wird, empfängt etwa 200 Nebenflüsse. Unter diesen befinden sich 17, die eine Lauf- länge von 1500—3000 km haben, also größer sind als der Rhein. Sobald der Amazonenstrom den 2550 km langen Madeira (madera) aufgenommen hat, beträgt seine Breite mehrere Kilometer, und au der Mündung wächst dieselbe bis auf 80 km. Dabei ist er auf dem ganzen Unterlaufe über 100 m tief. In den breiten Mündungs- trichter kauu sich daher die Meeresflut mit mächtiger Gewalt fortpflanzen. Das hohe Wärmemaß und die bedeutende Regeufülle ließen in der großen Ebene des Amazonenstroms die brasilianischen Urwälder, Selvas genannt, entstehen, die das größte Urwaldgebiet der Erde bilden. In der Orinokoebene, die im Regenschatten des Hochlands von Guayana liegt, herrschen dagegen Savannen, die Llanos (ljauos), vor, die sich in der Regenzeit mit mannshohen Gräsern bedecken, in der Trockenzeit aber ein dürres Aussehen auuehmen.
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