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1. Deutsche und preußische Geschichte bis zum Jahre 1740 - S. 8

1899 - Leipzig : Teubner
8 Die Neuzeit. 3. Der große Bauernkrieg (1524—1525). Bald aber standen die Bauern auf, denen wegen der ihnen willkürlich aufgebürdeten neuen Lasten Wut und Verzweiflung am Herzen nagten. Zuerst brachen die Aufstand im Schwarzwäldler los. Eine Menge Zwingburgen gingen in Flammen chwarzwald. au^. Graf von Helfenstein mußte unter den Spießen der Aufrührer Verbreitung sein Leben lassen. Mittlerweile war ganz Südwestdeutschland in deren "deutfthland^' Gewalt, auch zwei Adlige, Götz von Berlichingen und Florian Geyer waren unter ihren Hauptleuten. Die Forderungen, welche die Bauern Die zwölf Artikel, aufstellten, die sogenannten zwölf Artikel, waren im allgemeinen gemäßigt. An vielen Orten mußten ihnen die Grundherren nachgeben. Damals Forderung der tauchte unter einigen ihrer Führer der Plan auf, eine starke Reichsgewalt Rerchsreform- ^ schaffen, da nur ein mächtiger Kaiser, der allein im Reiche herrsche, allen Schutz und Schirm zu gewähren vermöge. Luther sprach sich anfangs dahin aus, daß man die gerechten Forderungen der Bauern erfüllen solle. Als aber die Thüringer Scharen, von dem schwärmerischen i Münzer. Thomas Münzer geleitet, viele alte Klöster stürmten und niederbrannten, Luthers verlangte er zornig von den Fürsten die Unterwerfung der „räuberischen Stellungnahme. und mörderischen Bauern". Bei Frankenhausen (sö. von Sondershausen) wurden ihre schlechtgerüsteten Haufen von dem Heere Philipps von Hessen und Johannes, des Kurfürsten von Sachsens, auseiuander-Unterdrückung getrieben; auch die süddeutschen Scharen unterlagen den Feldhauptleuten des Aufstandes. ^er Städte und Fürsten. Der „Prophet" Münzer wurde unter Qualen hingerichtet. Mehrere Hundert Bauern mußten in Franken mit dem Leben büßen. Fast überall aber wurde der Druck, der den Aufstand hervorgerufen hatte, noch vermehrt, und der Bauernstand versank in Roheit und stumpfe Gleichgiltigkeit. 4. Weitere Verbreitung der neuen Lehre. Vorübergehend schien es, als wolle der Kaiser, welcher im Jahre 1525 einen entscheidenden Gefahr für die Sieg über den Franzosenkönig Frauz I. davongetragen hatte, die neue Evangelischen, ausrotten. Aber neue Verwicklungen mit dem Ausland hinderten Der erste Speyrer ihn daran, so daß nun auf dem (ersten) Reichstage zu Speyer (1526) Reichstag 1526. ^ Beschluß gefaßt werden konnte, es solle eine Kirchenversammlung berufen werden; bis dahin solle sich ein jeder so verhalten, wie er es gegen Gott und den Kaiser verantworten könne. Daraufhin begannen diejenigen Fürsten und Magistrate freier Städte, Einrichtung der welche es mit Luther hielten, innerhalb ihres Gebietes die Neuordnung Landeskirchen. *>er religiösen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen. Von Luther und Melauchthou beraten, führte Kurfürst Johann von Sachsen eine Kirchenordnung ein, nach welcher nun der Staat die Pfarrer ernannte und Superintendenten zur Beaufsichtigung derselben einsetzte. Die Kirchen und Schulen wurden besichtigt, das Kirchengut eingezogen und teilweise 1) Johann war seinem Bruder Friedrich dem Weisen im Jahre 1525 gefolgt.
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