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1. Deutsche und preußische Geschichte bis zum Jahre 1740 - S. 60

1899 - Leipzig : Teubner
60 Die Neuzeit. Stellung zu verbleiben, seine bisherige Reichspolitik völlig preisgab Bündnis mit und noch in demselben Jahre mit Frankreich ein mehrmals verlängertes Ludwig xiv. Verteidigungsbündnis vereinbarte. In seiner kaiserfeindlichen Haltung bestärkte ihn auch die Wahrnehmung, daß Leopold I. nicht dahin zu bringen war, ihm die im Jahre 1675 durch das Aussterben des Herzogs-Liegnitz, Brieg stammes erledigten schlesischen Gebiete von Liegnitz, Brieg und ""erledigt"^ Wohlau trotz der Geltendmachung des Erbvertrags vom Jahre 1537 einzuräumen. Ebenso wenig gab er das Fürstentum Jägerndorf heraus, welches Ferdinand Ii. dem Hohenzoller Johann Georg, einem Parteigänger des „Winterkönigs", entrissen hatte. 6. Der Verlust Straßburgs 1681. Im Vollgefühl seiner Macht, die ihm soeben wider einen starken Kriegsbund den günstigen Nymweger Frieden durchgesetzt hatte, und gedeckt durch den Vertrag mit Brandenburg, dachte Ludwig Xiv. auf neue Erwerbungen. Zu diesem Zwecke Röunions- ließ er zu Metz, Breisach und Besonnn die sogenannten Reunions-kammern lsjo. fammern niedersetzen, die untersuchen sollten, welche Besitztümer einst zu den Bistümern Metz, Toul und Verdun und der Landgrafschaft Elsaß gehört hätten, und diese dann, als nach göttlichem Recht zu Frankreich gehörig, mitten im Frieden besetzen. Während die kaiserlichen Bevollmächtigten und die Abgesandten der Reichsstände, welche zusammengekommen waren, um gegen diese Gewaltmaßregeln Beschwerde zu führen, mehrere Monate mit Streitigkeiten über Rang- und Titelfragen hin-Straßburg gehen ließen, erschien der Franzosenkönig vor Straßburg, wo eine vom 168l Stadtschreiber Günzer geführte Partei und der Bischof Franz Egon von Fürstenberg für ihn wirkten, und zwang es zur Übergabe. Der deutsch gesinnte Ammeister Dominikus Dietrich wurde nach Frankreich geschleppt. Das Münster, welches bisher den Protestanten gehört hatte, wurde dem verräterischen Bischof überantwortet, der Ludwig Xiv. mit dem Gruße Simeons bewillkommte: „Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen!" Zu einer der stärksten Festungen Frankreichs umgeschaffen, war seitdem Straßburg fast zwei Jahrhunderte hindurch die Ausfallspforte der Welschen und nahezu eine Zwingburg Süddeutschland gegenüber. Der Kaiser hätte gern zum Schwert gegriffen, um dem Reiche das Verlorene wiederzuverschaffen; aber von den Türken bedroht und von der Mehrzahl der mächtigsten Reichsfürsten in Stich gelassen, mußte er Waffenstillstand schließlich (1684) zu Regensburg einen zwanzigjährigen Waffenstillstand von Regensburg ^ Ludwig Xiv. eingehen und ihn im Besitze des Raubes lassen. ^ 7. Die Türken vor Wien 1683. Zu der Drangsal von Westen her gesellte sich ein furchtbares Unwetter, das im Osten wider das Reich heraufzog. In Ungarn war wegen Bedrückung der Protestanten und Ver- Aufstand letznng der politischen Freiheiten des Landes ein Aufstand ausgebrocheu, in Ungarn, dessen Führer, der Graf Emerich Tököly, die Türken zu Hilfe rief. Im
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