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1. Die fremden Erdteile - S. 9

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
.Die Insel Cypern, der Südostküste .vorgelagert, steht seit 1878 untet englischer Verwaltung, ist reich an Kupfer, das, wie die Cypresse, nach der Insel seinen Namen führt*). Ehemals war die Insel reich an köstlichen Produkten (Cyperwein), ist aber unter der türkischen Herrschaft verödet. Unter englischem Einfluß beginnen Wein- und Seidenzucht wieder emporzublühen. 2. Kaukasieii. (473 000 qkm, l1^ Mill. E., 15,8 auf 1 qkm.) 1. Kaukasien, größer als Norddeutschland, umfaßt das Gebirgs- laud des Kaukasus mit seinen beiderseitigen Vorländern. Der Kaukasus ist ein lückenloses und daher unwegsames, wildes Hoch- gebirge, welches die Landenge zwischen dem kaspischen und schwarzen Meer verriegelt. Seine Länge kommt derjenigen der Alpen gleich; seine höchsten Berge übertreffen die Höhe der Alpenriesen. Von der Kubanmündung streicht der Kaukasus in ostsüdöstlicher Richtung, erreicht in der Mitte des Zuges seine höchsten Erhebungen und im östlichen Teile seine größte Breite; das westliche Drittel ist am niedrigsten und zeigt den Charakter eines scharf ausgeprägten Kammgebirges.—Das mittlere Drittel ist Alpengebiet und besteht aus altkrystallinischen Gesteinen, und zwar vorwiegend aus Granit. Die Schneegrenze liegt hier bei 3 350 in Höhe. Aus der Hauptkette erheben sich die beiden gewaltigen Eruptivmassen des Elbrus (— glänzender Berg, 5 630 m hoch) und des Kasbek (5040 m). Der Elbrus ist der Kulm des ganzen Gebirgssystems. „Der erloschene Krater des zweiköpfigen Trachyt- kegels ist mit Schnee ausgefüllt. Schneefelder und Eiszungen vereinigen sich hier mit den Felskämmen und Felshörnern zu echten Hochalpenbildern." Eine ähnliche großartige Gebirgswildheit zeigen die Gebirgsstöcfe der andern zahl- reichen Hochgebirgsgipfel, von denen außer den genannten noch 6 über 5000 m Höhe erreichen. Und doch ist gerade der centrale Kaukasus am zugänglichsten. Durch die Darielschlucht führt als einziger bequemer Gebirgsübergang bei 2420 m Höhe eine kühn gebaute Straße von der Festung Wladikawkas nach Tislis. —Das östliche Drittel des Kaukasus ist ein ausgebreitetes Plateau- land, in welchem der Charakter des Kettengebirges vollständig verloren geht. — Die zahlreichen Gewässer des Gebirgssystems sammeln sich in vier Flüssen, von denen zwei auf der N.-Seite und zwei auf der S.-Seite in tiefeingeschnittenen Längsthälern nach entgegengesetzten Richtungen und Meeren fließen. Auf der Nordseite fließt der Kuban vom Elbrus zum schwarzen, der Terek zum kaspischen Meer. Aus der Südseite kommt vom Elbrus der kleine Rion und geht ins schwarze Meer, vom armenischen Hochlande die größere Kura, die indes die meisten Nebenflüsse vom s. Kaukasus ausnimmt und nach ihrer Vereinigung mit dem Aras ins kaspische Meer mündet. Das n. Vorland des Kaukasus (Ciskankasien) ist Tiefland und durchaus Steppe mit Frostwintern; das s. (Transkankasien) dagegen mit Ausnahme der Steppe an der untern Kura üppige Wald- und Kultur- landschaft von italienischer Milde. Am üppigsten ist die Pflanzenwelt auf den Bergabhäügen nach dem schwarzen Meer im Lande Phasis am 9tion. Hier rankt der Weinstock ungepflegt bis hoch in die Baumwipfel; hier ist die Heimat der Fasanen. Nußbäume, Eichen- und Buchen- wälder bedecken dix tiesern, Nadelhölzer die höheren Bergregionen. Im Kaukasus ist auch noch der Wisent**) heimisch; im höheren Gebirge . *) Griechisch: kyprisch^s Erz,lat,: cuprum. .**) Der W i s e n t, fälschlich Auerochse genannt, kommt außerdem nur noch in ewem westrussischen Forstgebiet öor und 'ist neuerdings in die Forsten des Fürsten Pleß in Südschlefiew mit Erfolg verpflanzt.
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