Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die fremden Erdteile - S. 18

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 18 — und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Am Südostrande erhebt sich der Dschebel Akhder bis über 3000 m. Bei der trockenen Lnst und den geringen Niederschlagsmengen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom, höchstens fast immer trockene Wadys oder „Lügenbäche". Es besteht größtenteils ans Stein- und Sandwüsten, Steppen und Oasen. Namentlich sind das n. und das s. Drittel Wüsten- land, fast vegetationslos und ganz mit rotem Sande erfüllt. Die mittlere Landschaft Nedschd (= Hochland) wird von Bergmassen und von einzelnen Kettenzügen durchlagert, welche frnchtbare Weiden, und liebliche Thäler einschließen. Hier ist die Heimat des edlen arabischen Pferdes. Die Bedninen (= Wüstensöhne) des Hochlandes züchten die besten Pferde und Reitkamele der Welt. Zn den Wüstenstrecken im Innern bilden die besser bewässerten Stnfenländer mit ihrem Reichtnm von Knltnrpflanzen einen er- frenlichen Gegensatz. Sie sind daher anch seßhaft bewohnt. Das Wafferauffaugen in Cisternen und die künstliche Bewässernng der Fruchtländereicn ist hier wie auch im Landinnern uralt. Die wichtigsten Fruchtländer sind El Hasa am Persergolf, Omen und Jemen. Hier baut man Kaffee, Datteln, Weihrauch, *) Spezereien und Bal- sam **) an. N. von Jemen beginnt der trockene und heiße Küstenstrich der Landschaft Asir. 2. Die Bewohner Arabiens gehören zum semitischen Volks- stamm und sind Mohammedaner. Die Araber der n. Landschaften sind von hellerer, die der s. von gänzlich dunkler Hautfarbe. Im Altertum lebte dieses Semitenvolk abgeschlossen für sich in seinen Wüsten; seit dem Auftreten Mohammeds (gestorben 632) brach es aus seiner Heimat hervor, um den Glauben an Allah und seinen Propheten über alle drei Erdteile der Ostfeste zu verbreiten. In Vorderasien, Nord- und Ostafrika ist der Islam denn auch bis heute die herrschende Religion geblieben. Die freien Araber gliedern sich in zahllose Stämme, deren Ober- Haupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein zugleich geistlicher Fürst Im am. Das Leben der Araber hat sich den beiden Naturformen des Landes, Steppe und Oase, angepaßt. In den Steppen und Wüstengebieten herrscht das Nomadentum der räuberischen Beduinen, die indes nur l/i der gesamten Volkszahl aus- machen. In den Oasen und .fruchtbaren Stufenlandschaften bewirt- schaftet der Araber mit Fleiß seine Äcker. An den Küsten des persischen und roten Meeres wird lohnende Perlfischerei betrieben. *) Olibanum Thus, Harz aus dem Stamme von Losvellia Arten, blaß- gelb, spröde mit mehligem Überzug, riecht angenehm und schmeckt aromatisch, >var Räuchermittel bei den Phöniziern, Ägyptern, Israeliten und seit Konstantin auch in der kath. Kirche. **) Arabischer oder Mekkabalsam mit etwas fleischigen, weißen Blumen und erbsengroßen, eirunden, glatten, braunen Steinfrüchten. Aus seinen Zweigen wird noch heute im glücklichen und steinigten Arabien Balsam ge- Wonnen. Der kostbarste fließt infolge von Einschnitten von selbst aus den Zweigen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer