1898 -
Halle a.d.S.
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Seminaranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Am
Südostrande erhebt sich der Dschebel Akhder bis über 3000 m.
Bei der trockenen Lnst und den geringen Niederschlagsmengen ist
das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden
Strom, höchstens fast immer trockene Wadys oder „Lügenbäche".
Es besteht größtenteils ans Stein- und Sandwüsten, Steppen
und Oasen. Namentlich sind das n. und das s. Drittel Wüsten-
land, fast vegetationslos und ganz mit rotem Sande erfüllt. Die
mittlere Landschaft Nedschd (= Hochland) wird von Bergmassen
und von einzelnen Kettenzügen durchlagert, welche frnchtbare Weiden,
und liebliche Thäler einschließen. Hier ist die Heimat des edlen
arabischen Pferdes. Die Bedninen (= Wüstensöhne) des Hochlandes
züchten die besten Pferde und Reitkamele der Welt.
Zn den Wüstenstrecken im Innern bilden die besser bewässerten
Stnfenländer mit ihrem Reichtnm von Knltnrpflanzen einen er-
frenlichen Gegensatz. Sie sind daher anch seßhaft bewohnt. Das
Wafferauffaugen in Cisternen und die künstliche Bewässernng der
Fruchtländereicn ist hier wie auch im Landinnern uralt. Die wichtigsten
Fruchtländer sind El Hasa am Persergolf, Omen und Jemen.
Hier baut man Kaffee, Datteln, Weihrauch, *) Spezereien und Bal-
sam **) an. N. von Jemen beginnt der trockene und heiße Küstenstrich
der Landschaft Asir.
2. Die Bewohner Arabiens gehören zum semitischen Volks-
stamm und sind Mohammedaner. Die Araber der n. Landschaften sind
von hellerer, die der s. von gänzlich dunkler Hautfarbe. Im Altertum
lebte dieses Semitenvolk abgeschlossen für sich in seinen Wüsten; seit
dem Auftreten Mohammeds (gestorben 632) brach es aus seiner Heimat
hervor, um den Glauben an Allah und seinen Propheten über alle
drei Erdteile der Ostfeste zu verbreiten. In Vorderasien, Nord- und
Ostafrika ist der Islam denn auch bis heute die herrschende Religion
geblieben.
Die freien Araber gliedern sich in zahllose Stämme, deren Ober-
Haupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir,
ein zugleich geistlicher Fürst Im am. Das Leben der Araber hat sich
den beiden Naturformen des Landes, Steppe und Oase, angepaßt. In
den Steppen und Wüstengebieten herrscht das Nomadentum der
räuberischen Beduinen, die indes nur l/i der gesamten Volkszahl aus-
machen. In den Oasen und .fruchtbaren Stufenlandschaften bewirt-
schaftet der Araber mit Fleiß seine Äcker. An den Küsten des persischen
und roten Meeres wird lohnende Perlfischerei betrieben.
*) Olibanum Thus, Harz aus dem Stamme von Losvellia Arten, blaß-
gelb, spröde mit mehligem Überzug, riecht angenehm und schmeckt aromatisch,
>var Räuchermittel bei den Phöniziern, Ägyptern, Israeliten und seit Konstantin
auch in der kath. Kirche.
**) Arabischer oder Mekkabalsam mit etwas fleischigen, weißen Blumen
und erbsengroßen, eirunden, glatten, braunen Steinfrüchten. Aus seinen
Zweigen wird noch heute im glücklichen und steinigten Arabien Balsam ge-
Wonnen. Der kostbarste fließt infolge von Einschnitten von selbst aus den
Zweigen.