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1. Die fremden Erdteile - S. 40

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 40 — führt, die er mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (gelbes Meer). Seiner vielen Überschwemmungen wegen wird er „das Unglück Chinas" genannt. — Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk gesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen von einander große viereckige Türme, der Über- lieferung nach alles Reste eines riesigen Grenzwalles, „der großen chinesischen Mauer", die vor mehr als 2000 Jahren ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll.*) [ ^üvchtnct ist mit Ausnahme des zum chinesischen Tieflande gehörigen Mündungsbeckens des Jängtsekjang durchweg Gebirgsland, dessen Aufbau bei der hier mangelnden Lößerde scharf hervortritt. Zwischen den einzelnen Gebirgsrücken finden sich vielfach vertiefte Becken, welche Senkungsfelder und zum Teil ehemalige Meeresbuchten aus vorjurafischer Zeit darstellen, die jetzt von fruchtbarem Alluvialboden bedeckt sind. Entwässert wird Südchina hauptsächlich vom Jängtsekjang, (= Sohn der Provinz Jang), auch „blauer Fluß" genannt, dessen Quellen tief in Jnnerasien liegen. Er ist der längste Strom Asiens. Sein Unterlauf ist durch deu Kaiserkanal mit dem Hoanghö ver- bnnden. Von den s. Strömen ist besonders der Sikjang (= West- strom) zu nennen. Auch hat Südchina einen großen Reichtum an Seen. Das Pk l i m a) Chinas ist ein sehr günstiges. Zwar wehen im Winter von den Hochflächen Jnnerasiens rauhe Winde, die im N. Chinas trotz der süditalischen Breitenlage des Landes reichlichen Schnee- fall und Eisbildung hervorrufen; aber im Sommer bringen die Monsune reichliche Niederschläge bei tropischer Wärme, wodurch hauptsächlich die außerordentliche Fruchtbarkeit des Landes bedingt wird. Die Ebenen Nordchjnas sind mit Weisen. Hülsenfrüchten, Tabak und Gerste bestanden, während in Südchina Reisbau, Thee- und Baumwolleu-Kultur, Seidenzucht und Zuckerrohrkultur vorherrscht. China ist die uralte Heimat der Seidenraupe. . Auch die Fasane und Goldfische sind hier daheim. Unter den Drongen und Gewürzen, die neben den Hauptprodukten zur Ausfuhr kommen, sind .Rhabarber, chinesischer Zimmet,**) Kampfer, Trepang***) und Moschus f) zu nenneu. — Steinkohleulager, Porzellanerde und Petroleum sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. 2. Die Bewohner find die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut- färbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backen- knochen, die schiefen, enggeschlitzten „Mandelaugen" kennzeichnen sie ans den ersten Blick als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen sind die zahlreichste aller Nationen der Erde. 1/± aller Bewohner der *) Schillers Rätsel: Ein Gebäude steht da seit uralten Zeiten zc. **) Die innere Rinde der Zimt-Kassia (persea cassia), die bei uns unter dem Namen Kannehl benutzt wird. ***) Trepang, deutsch auch Seegurke genannt, ist eine Holothurie, die ge- kocht, dann getrocknet und als Reizmittel angewandt wird. f) Moschus, eine krümelartige Ausscheidung des Moschustieres, die sich in einem Beutel am Unterleibe ansammelt. Starker Geruch. Verwendung in der Medizin und zu Parsümerien.
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