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1. Die fremden Erdteile - S. 57

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 57 — b) Nordafrika weist als Kern das große Wilstengebiet der Sahara auf. Demselben ist im N. am Mittelmeer das Hoch- land der Berber ei mit dem Atlasgebirge und dem Hoch- lande von Varka, im S. der Hochsud au mit dem Kong (= Gebirge) und dem Nigir (— Fluß) und der Flachsudan mit dem seichten Tsadsee vorgelagert. Den No.-Rand nehmen die Stufen- und Thallandschaften des Nil ein. Gleichsam als gewaltiger Eckpfeiler auf der Greuze gegen Südafrika hin erhebt sich- im O. das Alpenland von Habesch, im W. das Kamerünge- birge. — Eine eigenartige Stellung nehmen die Küstenländer von Ober- und Niederguinea ein, da sie, streng genommen, keiner der genannten großen Landschaften beigezählt werden können. 3. Klima. Afrika breitet sich größtenteils in der heißen Zone aus. Nur der Nordrand und die Südspitze haben warmgemäßigtes Klima. Nirgends ist eine so große Landmasse wie hier der Wirkung des senkrechten Sonnenstandes ausgesetzt. So ist Afrika der heiße st e Erdteil, der „typische Tropenkontinent". ßjsj Wenn man (mit Supan) die Jahresisotherme von 20° als Grenze der heißen Zone annimmt, so fallen im N. nur die nördlichen Atlasländer, im S. nur Dcutsch-Südwestafrika und das s. Kapland außerhalb der tropischen Zone. Dieselbe reicht also — namentlich auf der n. Halbkugel — weit über den Wendekreis hinaus. Die heißesten Gebiete Afrikas liegen indes keineswegs um den Äquator, sondern im n. Gebiet der größten ow, Entwickelung des Erdteils. Es gehören dazu die s. Striche der Sahara, der n. Sudan und die sw. Küstenstrich: am roten Meer. „Die mittlere Jahreswärme dieses Gebiets beträgt 30° L. und darüber, um den Äquator nur 26—28°. Die größte Abweichung von der Richtung der Breitenkreise zeigen die Linien der gleichen Jahreswärme bei Süd- afrika, größtenteils eine Folge der Einwirkung der kalten Benguelaströmung. Die geringe Gliederung und die zum"teil recht bedeutenden Hoch- landsränder wehren den Seewinden den Zutritt zum Innern des Erd- teils. Das Klima Jnnerasrikas ist vom Tsadsee bis zum Sambesi Tropenklima, u. und s. davon heißes Kontinentalklima, besonders n. vom Äquator. Eiue Folge desselben ist die bedeutende Abkühlung während der Nacht. Auf den Hochebenen des zentralen Afrika haben Forscher*) neben Tagestemperaturen von 30—320 darauffolgende Nacht- kühlen vou -s-3 bis 0,5° beobachtet. Die flachen Küstensäume da- gegen weisen heißfeuchte, im allgemeinen in der Temperatur wenig unterschiedliche Fieberluft auf, welche für Europäer höchst ungesund ist. Die Niederschläge sind verschieden verteilt. Der Mittelmeer- saum und die Südwestspitze Afrikas haben W i n t e r r e g e u. Das Sahara- gebiet und die Kalahari leiden an R e g e n a r m u t, die sich bis zur Regen- losigkeit steigert. Um den Äquator liegt das schmale Gebiet der täglichen Äquatorialregen, n. und s. davon das große Gebiet der tropischen Regeu**), bei welchen die Regenzeit dem lzenith- stände der Sonne folgt. Eine einfache Regenzeit und einfache Trocken- zeit haben die Länderstriche in der Nähe der Wendekreise, eine doppelte Regenzeit mit dazwischen liegender kleiner Trockenzeit weisen die Gebiete *) Reichard, Wißmann, Thomson. **) „Grundzüge ic." S. 66.
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