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1. Die fremden Erdteile - S. 74

1898 - Halle a.d.S. : Schroedel
— 74 — 3. Staatliche Verhältnisse. Noch Abzug der Sahara- gebiete, welche zu Ägypten, den Syrteu- und Atlasländern und den Sudanstaaten gehören, bleibt immer noch ein Gebiet von 5480000 qkm (10 mal so groß, als das Deutsche Reich), das unter unabhängigen Stammesfürsten steht und 2 V2 Mill, E. zählt. Dazu gehören nament- lich die Gebiete der Tuareg und Tibbu. Die Spanier beanspruchen das Küstengebiet s. der Kapverdischen Inseln bis zum Kap Blanco, und die Franzosen rechnen zu ihrer Juteressenphäre fast die ganze w. Sahara, namentlich das Gebiet zwischen Algier und Senegambien; aber ihr Vordringen in diese Teile der Sahara ist bis jetzt von den Wüstenstämmen jedesmal zurückgewiesen worden. 4. Der Sudan. Die große Laudmasse des Sudan (= Land der Schwarzen) lagert sich s. des Saharagebiets in einer westöstlichen Ausdehnung von 4 600 km vom atlantischen Ozean bis zum Westrande des abessinischen Hochlandes. Der innere Bau des ausgedehnten Gebietes ist ein durch- aus einheitlicher. Die Grundlage bildet Urgestein, insonderheit Granit; Gneis, krystallinische Schiefer und alte Eruptivgesteine treten begleitend auf. Die granitische Grundlage wird im O. größtenteils von Diluvial- schichten (Sand, Thon) bedeckt, im Tsadseebecken von Moorboden über- lagert und im Westen stellenweise von Sandstein und Kalkgestein überzogen. Jura, Kreide und Tertiärschichten fehlen ganz. — Im Jahresmittel bildet der Sudan mit der s. Sahara die heißeste Gegend des Erdteils. Die Linie von 300 mittlerer Jahreswärme zieht sich vom Südende des roten Meeres nach dem mittleren und obern Nigir hin. — Durch das Senkungsgebiet des Tsadsees wird das Sudangebiet in den w. Hochsudan und den ö. Flachsudan geteilt. a) Der Hochsudan. 1. Das Land. Der Hochsudau ist im wesenlichen eine Hoch- ebene, die sich steil nach der Tsadsee-Niederuug, terrassenförmig nach der Sahara und der Küstenuiederung abdacht. An einzelnen Stellen ist das Hochlandgebiet gebirgsähnlich zerklüftet, oder es wird auch von förmlichen Gebirgszügen mäßiger Entwicklung gekrönt. Dieselben erheben sich im O. bis zu Gipfeln von 1800, 2000 und 2100 m Höhe. Das sogenannte Kon g (= Gebirge) ist durchaus kein selbständiges Gebirge, sondern weiter nichts als der nach S. in Terrassen abfallende Steilrand der innern Hochfläche. Die w. Stufenlandschaften werden von den Flüssen Senegal und Gambia entwässert. Nach ihnen wird das waldreiche, heißfeuchte Stufenland auch Seuegambieu genannt. Der Senegal fällt in Stromschnellen zur Küstenebene hinab und zeigt an seiner Mündung eigenartige Barrenbildungen. Der Hauptfluß des Hochsndan ist indes der Nigir. Der Nigir (= Fluß) ist der drittgrößte Strom Afrikas. Er hat eine eigenartige Laufentwickelung. Er entspringt auf dem s. ^Zerggebiet des iv. Hoch- landes, nimmt seinen Lauf nach N. und erreicht bei Timbuktu den Rand der Sahara. Durch ein Wüstenplateau nach O. gedrängt, wendet sich dann der
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