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1. Die fremden Erdteile - S. 3

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 3 — Afrika. Dazu kommt, daß die asiatische Nordküste für die Schiffahrt bedeutungs- los ist, da gewaltige Eismassen, die nur in manchem Sommer teilweise Durch- garig gewähren, derselben unüberwindliche Hindernisse entgegensetzen. 2. Bodengestaltung. Asien ist vorzugsweise der Erdteil aus- gedehnter Hochländer, Sie nehmen 2/3 seiner ganzen Bodenfläche ein und erstrecken sich als zusammenhängender Gürtel in einer Länge von 8 300 Km vom ägäischen Meer bis zum pacifischen Ozean. Die Gebirge, welche die Hochländer entweder begrenzen oder durchlagern, streichen vorwiegend in west-östlicher Richtung. Das größte derselben, zugleich das gewaltigste Parallelgebirge der Erde, ist der Himalaja (Wohnung des Schnees). Unter 70° ö. L. v. G. erleidet die gewaltige Hochlandsmasse eine Einschnürung, durch welche die nördlichen Ebenen Asiens dem indischen Tieflande bis auf 500 km genähert werden. Infolge dieser Ein- schnürung entsteht das größere östliche Hochland vonhinterasien, welches Jnnerasien und Ostasien durchlagert, und das kleinere westliche Hochland vou Vorderasien. Beide sind durch das Pamir- Hochland („Dach der Welt") und den Gebirgszug des Hindukusch miteinander verbunden. — Während sich aus dem hinterasiatischen Hochlande die Gebirgssysteme Hinterindiens entwickeln und der Kaukasus in lockerer Verbindung mit dem armenischen Hoch- lande steht, liegen der Ural und das Hochland von Dekhan (Süd- land) gänzlich getrennt von dem Hvchlandsgürtel. Kleinere Gebirgs- systeme finden sich auf dem sö. und ö. Halbinseln und Inseln. Die Tieflandschaften nehmen gegenüber den Hochländern einen verhältnismäßig geringen Ranm ein, aber immerhin eine Fläche, welche fast doppelt so groß ist als Europa. Davon gehören allein 15 Mill. qkm dem großen sibirisch-turanischen Tieslande an. Die übrigen Tieflandsgebiete umfassen zusammen nur 3,4 Mill. qkm. Die größten derselben sind im O. das chinesische Tiefland, s. vom Himalaja das indische und in Westasien das Tiefland von Mesopotamien. Die zentralen Hochebenen und Gebirge bringen nicht nur eine scharfe Scheidung zwischen dem S. und N. des Erdteils hervor, sondern es werden dadurch auch die ostasiatischen Küstenländer von den westlichen Kulturländern vollständig abgeschlossen. Der Gegensatz zwischen den zentralen Gebieten und den Randländern wird zudem verschärft durch die vollständig verschiedenartige Natur beider Erdräume, Die asiatischen Hochländer sind nicht wie die afrikanischen ungefaltete Schichttafeln, sondern sie waren ursprünglich große, zwischen die umliegenden Gebirge eingesenkte Hohlformen, die erst nachträglich in quartärer Zeit allmählich durch Ablagerungen von Sand- und Gebirgsschutt, Löß und Salzrückständen ausgefüllt wurden. So herrscht noch heute in den zentralen Teilen das Bestreben vor, durch Ausfüllen von Vertiefungen die Bodenunebenheiten auszugleichen. Der Steppencharakter der weiten Hochflächen verursacht eine überaus große Einförmigkeit der Pflanzenwelt, und ebenso einförmig sind die Bedingungen für die Existenz des Menschen, der in den weiten regenarmen Hochlandsgebieten nur da über die Stufe des unsteten Nomaden- lebens hinauskam, wo günstigere Naturverhältnisse ihn zur Ansiedelung lockten. Anders ist dies in den peripherischen oder Randgebieten. Infolge des großen Höhenunterschiedes zwischen Ursprung und Mündung der Flüsse werden bei dem starken Gefälle der Ströme die Gebirge ausgewaschen, durchfurcht, zer- klüftet und die Sinkstoffe in der Nähe des Meeres oder auf dem Meeresboden
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