Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die fremden Erdteile - S. 4

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 4 — selbst abgesetzt. So bildet sich in diesen Erdräumen der reiche Wechsel der Lebensbedingungen von dem zerklüfteten, moosbedeckten Fels bis zum üppigsten Kulturboden. „Die Welt der Pflanzen und Tiere entwickelt sich zu ihrer un- endlichen Mannigfaltigkeit; tausend Formen bieten dem Menschen ebensoviele und eigenartige Bedingungen zum Schutz und zur festen Ansiedelung; er gründet sich Wohnsitze, wird Herr des Bodens, erlangt die Herrschaft über die feindlichen Elemente, schafft gesellschaftliche und staatliche Einrichtungen, gedeiht heran zu höherer Kultur und Geistesbildung und findet in den Mündungsebenen der Flüsse, welche deren vollkommenster und geeignetster Sitz sind, den ^Ausgangs- punkt zum Verkehr mit andern Kulturvölkern." o. Bewässerung. Die regenreichen Randgebirge des zentralen Hochlandgebietes bilden das wichtigste Qnellgebiet der vstasiatischen Ströme, die von hier nach allen Weltrichtnngen abfließen, die Rand- gebiete zersägend und zerklüftend. Der n. Abdachung zum Eismeer folgen die großen Polarströme: Ob, Jenissei und Lena; nach O. fließen Amur, Hoanghö und Jangtsekiang, und der Süd- abdachnng nach dem indischen Meere gehören Mekong, Menam, Salnen (ßalwcn), Jrawadi, Ganges und Brahmaputra, Indus, En ph rat und Tigris an. Die Abflüsse nach dem Mittelmeer sind diesen Strömen gegenüber vou ganz untergeordneter Bedeutung. Die stehenden Gewässer sind vorwiegend Steppenseen mit brackigem oder mich bittersalzigem Wasser. Besonders ist die tnranische Niederung durch derartige Steppengewässer ansgezeichnet. An der europäischen Grenze liegt hier die brackige Riesenschale des Kaspisees (26 111 nnter dem Meeresspiegel), mitten im tura- uischen Tieflande der Aralsee („der Jnselreiche"), in welchen sich die Flüsse A m u und S y r ergießen; weiter östlich, schon den hinter- asiatischen Bergen genähert, lagert sich der bittersalzige, seichte Balkasch- see, in welchen der Jli mündet, und umkränzt von hohen Gebirgen liegt der Jssyk-Kul (der „warme See"), dessen brackiges Wasser nie gefriert. In das tote Meer, die tiefste Erdsenke (— 394 in), ergießt sich der Jordan. Der größte Süßwassersee Asiens ist der von Gebirgen eingeschlossene Baikalsee (35 000 qkm.) Ähnlich wie Europa hat auch Asieu — abgesehen von dem Steppen- und Wüstengürtel — eine sehr reiche, nach allen Seiten hin wohl- verteilte Bewässerung. Doch können sich die europäischen Flüsse keines- wegs mit den Riesenströmen des Erdteils an Größe vergleichen. Eine Eigentümlichkeit Asiens sind die Doppel- oder Zwillingsströme, welche ein nachbarliches Quellgebiet haben, in ihrem mittleren Laufe ansein- anderstreben und endlich als Parallelströme oder ganz vereinigt münden. Solche Zwillingsströme sind Enphrat und Tigris, Amu und Syr, Ganges und Brahmaputra u. a. — Außerdem kommen zahlreiche Binnenflüsse vor, welche in abflußlose Binnenseen münden oder sich im Wüstensande verlieren. 4. Klima. Asiens Klima ist nach der Lage der einzelnen Ge- biete zum Äquator und zum Meere, sowie nach der Höhenlage derselben sehr verschieden. Etwa 3/± der Gesamtfläche des Erdteils liegen in der gemäßigten, in der heißen und 1/s in der kalten Zone. Mehr aber als die bedeutende Längenerstreckung des Erdteils von N. nach S. macht sich die gewaltige west-östliche Ausdehnung desselben in den
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer