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1. Die fremden Erdteile - S. 8

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
3. Die Bewohner sind an den Küsten und auf den Inseln Griechen, rührige und gewinnsüchtige Kanfleute, gut geschulte Seeleute, Fischer und Tancher und vortreffliche Winzer, Obstgärtner und Seiden- züchter. Sie bekeuueu sich zur christlichen Religion. Die Türken wohnen vorzugsweise im Binnenlande und bekeuuen sich zum Islam. Es sind ernste und schweigsame, doch sorglose und bequeme Lente, die in den weiten Steppen als Nomaden leben oder sich bäuerlich und als Handwerker beschäftigen. Die Viehzucht des Binnenlandes liefert in erster Linie Schafe und Ziegen, weiter aber anch Pferde, Kamele und Rinder. 4. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde. Kleinasien gehört zum Gebiete der asiatischen Türkei. Alle wichtigeren Wohn- Plätze liegen unmittelbar an den Küsten oder in der Nähe derselben und sind Ausgangs- und Endpunkte der Karawanenstraßen. a) An der Westküste oder in der Nähe derselben: Slllhrna (200 Tsd. E.), im Hintergrunde des gleichnamigen Meerbusens in schöner Lage, bedeutendste Handelsstadt der ganzen asiatischen Türkei. „Der Umfang und die Sicherheit ihrer Reede, die Leichtigkeit ihrer Verbindung mit den fern im Innern liegenden Ladestellen haben es zu einem Stapel- platze der Produkte der Levante, sowie der europäischen Erzeugnisse und der zum Tausch eingeführten Kolonialwaren gemacht." Die Bevölkerung der Stadl ist ein buntes Gemisch verschiedener Nationalitäten. Über die Hälfte der Be- wohner sind Griechen. Wie diese wohnen auch die Türken, Juden, Armenier und Christen in besondern Vierteln der Stadt. Hier wie im ganzen Morgen- lande werden die christlichen Europäer „Franken" genannt, da die Franken zur Zeit des Vordringens der Araber gegen Europa das erste Volk des Abendlandes waren. — Skntari (100 Tsd. E.) am Bosporus, Konstantinopel gegenüber gelegen, gleichsam die asiatische Vorstadt von Konstantinopel. Von Smyrna und Skntari aus gehen die wichtigsten Eisenbahnen der asiatischen Türkei nach dem Binnenlande — Brussa, in herrlicher Lage am Fuße des bythynischen Olymp, wichtigste Industriestadt Kleinasiens, mit Teppich-, Wollwaren- und Seidenfabrikation. — An die blühende Kultur des w. Küstengebiets im Altertum erinnern die Ruinen von Troja und die von Pergamon, letztere neuerdings vielgenannt wegen der dort gehobenen und für das Berliner Museum gewonnenen herrlichen Kunstschätze. Heute liegt hier der ärmliche Ort Bergham«. Schattenbilder früherer Größe sind ferner Isnik (das einst so reiche und mächtige Nicaea), Milet, dessen Hafen gänzlich versandet ist, Ephesus, Jsmid oder Nik-Mid (Nicomedia), einst eine der größten Städte des römischen Reichs, u. a. m. b) An der Nordküste: Sinöb und Tarabison (Trapeznnt), Häsen am schwarzen Meer. Letzteres Hauptplatz des Haudels zwischen Europa und Persien bis Täbris. c) An der Südküste: das einst blühende Tarsus ist von Adana, welches it. vom Meerbusen von Jskeuderun liegt und mit der Küste durch Eisenbahn verbunden ist, überflügelt. d) Aus der innern Hochebene liegen die größten Städte teils ^in kessel- artigen Ebenen, die von nahen Gebirgen bewässert werden, teils am Fuße der Gebirge. Angora (Ziegenzucht), Konia und Silvas, wichtige Durchgangs- und Kreuzungspunkte der Karawanenstraszen. In der Nähe von der Handels- stadt Kjutahia die Meerschaumgruben von Eskischehr. Für Deutschland besitzt Kleinasien eine hervorragende wirtschaftliche Bedeutung. Am Schlüsse des verflossenen Jahrhunderts wurde von der deutschen anatolischen Eisenbahngesellschaft die anatolifche Eisenbahn vollendet,
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