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1. Die fremden Erdteile - S. 19

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 19 — und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensanm übrig läßt. Am Südostrande erhebt sich der Dschebel Akhdar bis über 3000 m. Bei der trockenen Luft und den geringen Niederschlagsmengen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom, höchstens fast immer trockene Wadys oder „Lügenbäche". Es besteht größtenteils aus Stein- und Sandwüsten, Steppen und Oasen. Namentlich sind das n. und das s. Drittel Wüsten- land, fast vegetationslos und ganz mit rotem Sande erfüllt. Die mittlere Landschaft Nedschd (= Hochland) wird von Bergmassen und von einzelnen Kettenzügen dnrchlagert, welche fruchtbare Weiden, und liebliche Täler einschließen. Hier ist die Heimat des edlen arabischen Pferdes. Die Beduinen (— Wüstensöhne) des Hochlandes züchten die besten Pferde und Reitkamele der Welt. Zu deu Wüstenstrecken im Innern bilden die besser bewässerten S t n f e n l ä n d e r mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er- frenlichen Gegensatz. Sie sind daher auch seßhaft bewohnt. Das Wasserausfangen in Zisternen und die künstliche Bewässerung der Frnchtländereien ist hier wie auch im Landinnern uralt. Die wichtigsten Fruchtländer sind El Hasa am Persergolf, Oman und Jemen. Hier baut man Kaffee, Datteln, Weihrauchs) Spezereieu und Balsam**) an. N. von Jemen beginnt der trockene und heiße Küstenstrich der Landschaft Asir. 2. Die Bewohner Arabiens gehören znm semitischen Volks- stamm und sind Mohammedaner. Die Araber der n. Landschaften sind von hellerer, die der s. von gänzlich dunkler Hantfarbe. Im Altertnm lebte dieses Semitenvolk abgeschlossen für sich in seinen Wüsten; seit dem Anstreten Mohammeds brach es aus feiner Heimat hervor, um den Glauben an Allah und seinen Propheten über alle drei Erdteile der Ostfeste zu verbreiten. In Vorderasien, Nord- und Ostafrika ist der Islam denn auch bis heute die herrschende Religion geblieben. Die freien Araber gliedern sich in zahllose Stämme, deren Ober- Haupt der Scheck) ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein zugleich geistlicher Fürst Im an. Das Leben der Araber hat sich den beiden Naturformen des Landes, der Steppe und Oase angepaßt. In den Steppen und Wüstengebieten herrscht das Nomadentum der räuberischen Bedninen, die indes nur 1ji der gesamten Volkszahl aus- machen. In den Oasen und fruchtbaren Stufenlandschaften bewirt- schastet der Araber mit Fleiß seine Äcker. An den Küsten des persischen und roten Meeres wird lohnende Perlfischerei betrieben. *) Olibanum, Thus,„^Qrj aus dem Stamme von Lu^vsllia-Arten, blaß- gelb, spröde mit mehligem Überzug, riecht, angenehm und schmeckt aromatisch, war Räuchermittel bei den Phöniziern, Ägyptern, Israeliten und seit Konstantin auch in der kath. Kirche. **) Arabischer oder Mekkabalsam mit etwas fleischigen, weißen Blüten und _ erbsengroßen, eirunden, glatten, braunen Steinfrüchten. Aus seinen Zweigen wird noch heute im glücklichen und steinichten Arabien Balsam ge- Wonnen. Der kostbarste fließt infolge von Einschnitten von selbst aus den Zweigen.
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