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1. Die fremden Erdteile - S. 31

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 31 — verschieden ist, besteht im Bekenntnis selbst doch keine wesentliche Spaltung, so daß der Buddhismus als einheitliche Religion betrachtet werden kann. Die Verbreitung des Christentums macht in Hinterindien erfreuliche Fortschritte. 3. Staatliche Verhältnisse und Ortskunde. Da das reiche Vorderindien einerseits, die ergiebigen Snndainseln andererseits die abendländischen Kaufleute anzogen, blieb die hinterindische Halbinsel bis in die neueste Zeit ziemlich frei von dem Einfluß des Abendlandes, abgesehen davon, daß Malaka im 16. Jahrhundert der Hauptstapelplatz des portugiesisch-indischen Handels war. Hingegen war Hinterindien von jeher den Übergriffen des chinesischen Nachbars ausgesetzt. In der Neuzeit haben die Engländer den Westen, die Franzosen den Osten der Halbinsel unterworfen. Von den selbständigen Staaten hat sich nur noch das Reich Siam erhalten. 1. Das britische Hinterindlen umfaßt die westlichen Küsten- länder (Arakan, Pegu, Teuasserim), das frühere Königreich Barma und die ganze Halbinsel Malaka.*) Besonders wichtig ist die Reisansfnhr aus diesem Gebiet. Hauptausfuhrhafen ist die Hst. Rangnn (180 Tsd. E.) am östlichen Mündungsarm des Jrawadi. — Im Laudinneru die alte birmanische Hst. Mandalay (189 Tsd. E.). Die wichtigste Stadt in den Straßenansiedelungen" (Straits Settlements) an der Straße vou Malaka ist das sehr verkehrsreiche Singapur (184 Tsd. E.), anf der gleichnamigen Insel au der Südspitze Malakas gelegen. Zum britischen Hinterindien gehören auch die Inseln der Anda- manen und Nikobaren. Erstere werden von England noch als Strafkolonie benutzt. Deutschland steht mit britisch Ostindien, zu dem die Besitzungen in Vorder- und Hinterindien gehören, in einem lebhaften Handelsverkehr. Sehr groß ist die Einfuhr von britisch Ostindien nach Deutschland. Obenan stehen Lein-, Raps-, Rübensaat u. a. (1900: 36,7 Mill. M.), 9i£iä(1900: 32,4 Mill.m.), Dm.(1900: 29,5 Mill. M.), Rindshäute (1900: 28,7 Mill. M), Baum- wolle (1900: 21,2 Mill. M ). Außerdem bezieht Deutschland aus britisch Ost- inölen in geringeren Quantitäten Mohn, Sesam, Pfeffer, Gummi- und Schellack und Indigo. Es führt aus nach britisch Ostindien Erzeug- nisse seiner Textilindustrie (Tuch- und Zeugwaren, dichte Gewebe, Strumpfwaren; 1900: 17,5 Mill. M), seiner chemischen (Anilin- und andere Teerfarbstoffe) und Eisenindustrie. 2. Das französische Hintermdieu umfaßt das fruchtbare Mekong- delta (Niedercochinchina) mit der Hst. Saigon, das Königreich Cambodscha, das Kaiserreich Ann am (Obereochinchina) mit der befestigten Hst. Hue und Tonkin mit der Hst. Hanoi (150 Tsd. E.). Im ganzen ist es ein Gebiet von etwa 0,7 Mill. qkm mit lß1/^ Mill. E. 3. Das Königreich Slam, „das Reich des weißen Elefanten", ist ein unabhängiger Staat im Gebiete des Menam. Hst. Bangkok (200 Tsd. E.) im Mündungsgebiete des Menam, größte Stadt Hinter- indiens. Es ist eine förmliche Wasserstadt, von zahllosen Kanälen durchschnitten; die Häuser siud vielfach auf Pfählen von Tikholz erbaut oder schwimmen aus Bambusflößen. Daher der Name „das asiatische Venedig." Es ist die große Ein- und Ausgangspforte des Landes, eine *) Den n. und mittleren Teil seit 1895.
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