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1902 -
Halle a. d. S.
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf, Schöne, Emil
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerinnenseminar, Präparandenanstalt, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
B. Afrika/)
(29,8 Mill. qkm, 177,5 Mill. E., 5,9 auf 1 qkm.)
Entdeckungsgeschichte, a) Den Alten war nur der Nordrand Afrikas
näher bekannt; dennoch finden wir bereits auch im Altertum Spuren weiterer
Afrikaforschung. Die ägyptischen Könige drangen erobernd bis Abessinien und
zur Somaliküste vor. Phönizische Seefahrer kamen an der Ostküste weit bis
über den Äquator hinaus und sollen zur Zeit Nechos sogar den Erdteil um-
schifft haben. Die Karthager legten an der Nord- und Nordwestküste des Kontinents
Niederlassungen an und drangen bis zur Sierra-Leone-Küste vor. Auch..unter-
nahmen sie von der Nordküste aus große Landreisen ins Innere. Von Ägypten
aus sollen Elefantenjäger zur Zeit der Ptolemäerherrschast bis zum Seengebiet
und zum Nigir vorgedrungen sein.
Im Mittelalter verfiel die Kenntnis Afrikas vollständig. Ganz Nord-
afrika wurde im 8. Jahrhundert eine Beute des Islam. Im 10. Jahrhundert
besetzten die Araber auch die ganze Ostküste bis zum s. Wendekreise. Für
Forschungen seitens der Europäer erwies sich erst das 15. Jahrhundert äußerst
günstig. Allmählich drangen die Portugiesen an der Westküste entlang nach S,
bis 1487 Bartholomäus Diaz das Kap der guten Hoffnung umsegelte und
Vasco da Gama 1498 zu den arabischen Ansiedelungen der Ostküste und von
dort nach Indien kam.
Die Entdeckung Amerikas und die des Seeweges nach Ostindien waren
der weitern Afrikaforschung wenig günstig. Diese beschränkte sich bis Ende des
18. Jahrhunderts auf Anlage von Küstenkolonien, Missionsversuche und Versuchs-
reisen einzelner Forscher. Die Gründung der African Association in London
1788 war ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte der Afrikaforschung, da
nunmehr an Stelle unsicherer Einzelversuche die zielbewußte Forschertätigkeit
eines großen Kulturvolkes trat.
b) Man kann in der A fri k a f o rs ch u n g der letzten hundert
Jahre (nach Supan) zwei Hauptperioden unterscheiden, die eine von 1788 bis
1848, die andere von 1849 bis jetzt.
Die erste Periode wird durch die Forschertätigkeit der Engländer be-
herrscht und charakterisiert sich als getrennte Forschung imn. und®, des
Kontinents. Durch die Tätigkeit der African Association wurde das
Problem des Nigirlauses gelöst (Mungo Park 1795 — 97 und 1806. Lander
1830), Senegambien erforscht, die Sahara durchzogen, die ersten richtigen Nach-
richten über den westlichen und mittleren Sudan beigebracht und die Guinea-
küste näher untersucht. — Zu gleicher Zeit war die französische Forschung
in den Nilländern tätig. Ein epochemachendes Ereignis war auch die Er-
oberung Algiers durch die Franzosen (1840-47).
Von Südafrika wurde in diefer ersten Periode nur der äußerste Süden,
das Kapland und die n. daran grenzenden Landschaften des Oranje-i^reistaates
und Namalandes bekannt. Seit der Eroberung des bis dahin holländischen
Kaplandes durch die Engländer (1795) sahen sich die holländischen Buren nach
N. gedrängt. Missionare (Livingstone) zogen nach dem n. Nama- und Bet-
schuanenlande; Elesantenjäger und englische Forscher drangen bis zum Limpopo
vor. — Von den Reisen in Ost afrika sind die der deutschen Missionare
*) Afrika = Land der Afri oder Asarika, eines ehemaligen Volksstammes
im Nw. des Erdteils. Die Römer übertrugen den Namen auf das ganze
Küstenland w. von Ägypten. Allmählich ging die Bezeichnung auf den ganzen
Erdteil über und verdrängte die ältere Benennung Libyen, die sich heute nur
in dem Begriff „libysche Wüste" erhatten hat.