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1. Die fremden Erdteile - S. 159

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
_ 159 — 2. Die Bewohner sind nur zu '/s Weiße, die übrigeu zur Keinem Hälfte Indianer, zur größern Hälfte Mischlinge. Unter letztern sind die Mestizen am meisten vertreten; dann folgen Zambvs und Chinvs. Neger und Mulatten gibt es wenig. In den nördlichen Strichen schweifen noch wilde Jndianervölker (Apachen, Commanches). Die herrschende Religion ist das katholische Be- kenntnis. Die ehemalige Macht des Klerus ist gebrochen, seitdem der Staat die Klöster aufgehoben und die Reichtümer der Kirche eingezogen hat. Die geistige Bildung steht auf uiedriger Stufe. Die f. Staateil und Küstenländer banen Kaffee, . Zuckerrohr, Tabak, Agaveu und Baumwolle und briugeu die Produkte dieser Plautagen- Wirtschaft nebst Feiuhölzeru zur Ausfuhr. In den n. Staaten spielt der Bergbau die erste Nolle. Namentlich ist die Ausbeute an Silber uoch sehr groß. Im Golf von Califoruieu Perlenfischerei. Weite Länderstrecken des Hochlands liegen noch unbebaut da oder dienen als Viehweiden. Namentlich die Ziegenzucht lassen sich die „Hacieuderos" sehr angelegen sein. — Der Handel hat seit der Vermehrung des Bahnnetzes eiueu bedeutenden Aufschwung genommen. Die wichtigste Bahn ist die Zeutralbahu, welche vou Mexico uach N. führt und au der Nordgreuze au das Schienenuetz der Union anschließt. Die Tehuautepek-Bahu (von Coatzacoalcos nach Salina Cruz) wird in der Zukunft unter den „Weltbahnen" keine geringe Rolle spielen. Die Kulturzustände in Mexico sind nach den Schilderungen des amerikanischen Schriftstellers Luinmis („Harpers Magazine") heutzutage wesent- lich günstiger als vor etwa 25 Jahren. Das alte Mexico der Revolutionen und des Brigantentums ist verschwunden, Leben, Eigentum und Recht sind, wie Lummis behauptet, gegenwärtig in dem Lande besser gesichert als in den Bereinigten Staaten. Während des angegebenen Zeitraums ist kein Regierungs- Wechsel eingetreten, sondern die Republik ununterbrochen durch die kräftige Hand und die wohltätige Herrschaft des Präsidenten Diaz auf der Bahn des Auf- schwungs und Fortschritts geleitet worden. Eisenbahnen, Telegraphen. Schulen und Zeitungen haben Land und Bolk, die vor einem Menschenalter noch einen halbbarbarischen Charakter trugen, in einen modernen Industriestaat umgewandelt. Mexico besitzt jetzt 14 500 Kilometer Eisenbahnen, moderne Wasserleitung, moderne Kanalisation, moderne Beleuchtung, moderne Verkehrsmittel, moderne Gesundheitspflege, schone öffentliche Gebäude, gute Hospitäler, Asyle, Schulen; kaum ein Ort von 100 Indianern ist ohne unentgeltliche, öffentliche Schule. In Queretaro, wo der unglückliche Kaiser Maximilian 1867 hingerichtet wurde, befindet sich heute die Herkules-Baumwollspinnerei, vielleicht die vor- züglichste Fabrik Amerikas, und ähnliche Anlagen sind in verschiedenen Teilen der Republik im Entstehen begriffen. Bei den Wasserfällen von Manacatlan, dem Niagara von Mexico, ist eine Baumwollspinnerei mit 28000 Spindeln und 1000 Arbeitern zum Betriebe fertig geivorden; in der Umgegend von Puebla sind sechs weitere „ Spinnereien, die 250000 bis eine Million Dollars kosten sollen, im Bau. Übrigens sind alle diese Fortschritte bis jetzt auf das nördliche Mexico beschränkt, während die weit reichern Gebiete im Süden und am Golf davon kaum berührt sind, aber eine noch glänzendere Entwickelung versprechen. Die Hochebene von Mexico ist ein altindiani sch es Kulturland. Aus der ältesten Kulturzeit, der Kultur der Mavavölker. stammen die ge- waltigen Stufenpyramiden, die mit ihren rätselhaften Inschriften noch heute das Interesse der Forscher erregen, ferner die großartigen Städteruinen an der
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