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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 80

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 80 — Schwalm zu. Bei Münden vereinigt sich die Fulda mit der Werra. — Von sonstigen wichtigen Talgebieten Hessens ist die fruchtbare Wetterau um die Nidda und Wetter zu erwähnen. Westhessen schließt sich mit dem Hessischen Waldgebirge im S. an den Spessart an, dem Vogelsberg, Kniillgebirge und Kellerwald, Habichtswald und Reinhardswald folgen. O. von der Fulda folgen aufeinander die Rhön, der Hohe Meißner und der Kausuugerwald. 2. Die Bewohner. Die Hessen sind Abkömmlinge der alten Chatten, ein völlig ungemischter deutscher Stamm mit unverkennbar germanischem Gepräge, kräftigem Körperbau, blondem Haar und blauem Ange. Diebewohner des Hessische» Berglandes sind überwiegend evangelisch, mit Ausnahme der Striche um Fulda bis gegen die Südgrenze hin. Man rühmt an den Hessen besonders ihren Fleiß, ihre Treue und Tapferkeit. „Wo Hessen und Holländer verderben, kann niemand mehr Brot erwerben," sagt ein Volkssprichwort. Ihre Tapferkeit ist ein kühner Todesmut, mit welchem sie blindlings ans die Gefahr losgehen, daher die Bezeichnung „bliuder Hesse". — Ihre Hauptbeschäftigung ist insonderheit L a n d w i r t sch a f t mit Ackerbau und Viehzucht. Hessen ist vorwiegend ein Bauerulaud. Recht fruchtbar ist es nur in den geschützt liegenden Tälern, iusbesondere in der Wetterau, Hessens Kornkammer, und im Tale der Schwalm. Weinbau kann nnr ans den Südabhängen gegen den Main hin getrieben werden. Im übrigen kann der Land- mann dem kargen, rauhen Boden nur mit redlichem Fleiß Erträge abringen. Einem neckischen Sprüchlein zufolge soll daher Hessen ein Land sein mit hohen Bergen „und nichts zu essen." Dem gegenüber erinnern bereits alte Kenner des Landes daran, daß Hessen ein Land sei, das 12 W beisammen habe: Wasser, Waid, Weizen, Wein, Weiden, Wiesen, Weiher, Wolle, Wachs, Werg, Wälder und Wild. — Nebeu der Landwirtschaft kommen auch Hausindustrie (namentlich Leinen- Weberei), Forstwirtschaft und in Niederhofen Gewerbtätigkeit als Nahrungsquellen in Betracht. 3. Staatliche Verkältnisse und Ortskunde. In das Hessische Bergland teilen sich die Staaten Preußen, Hessen und Waldeck. Der größere Teil ist preußisch; er bildet den Regierungsbezirk Kassel der Provinz Hessen-Nassau. Oberhessen mit dem Gebiete des Vogelsberges und der Wetterau gehört zum Großherzogtum Hessen. Waldeck breitet sich um die mittlere Eder und n. bis zur obern Tiemel aus. Das Fürstentum hat preußische Verwaltung, unbeschadet der fürstlichen Souveränität. 1. In Hessen-Nassau, Reg.-Bez. Kassel. Kassel (106 000 E.), in einer fruchtbaren Weitung des Fulda- tales, am Kreuzuugspuukte wichtiger Verkehrsstraßen gelegen, verdankt seine günstige Entwickeluug in erster Linie seiner günstigen geographischen Lage, dann aber anch der Gunst seiner ehemaligen Fürsten, die es
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