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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 145

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 145 \2. Provinz Schleswig-Holstein. 1. Das Land. Schleswig-Holstein ist das deutsche Länder- gebiet zwischen Ostsee und Nordsee. Es umfaßt die Aus- läufer des Baltischen Landrückens mit weiten Geestlandstrecken und fruchtbaren Seenplatten, sowie die sich darau lehnenden Küsten- strecken der Nordsee nub Ostsee mit ihren Marschen und Föhrden. Die bedeutendsten Meereseiuschuitte der Ostsee siud die Buchten von Kiel und Eckernförde, die Schlei, die Föhrden von Flensburg, Apenrade und Hadersleben. Beide Küsten werden von Inseln begleitet. In der Ostsee liegen Fehmarn und Alseu, in der Nordsee Sylt, Föhr, Nordstrand und die Halligen. Auch zählt man dazu die Insel Helgoland. Die bedeutendste» der kurzen Küstenflüsse sind Königsau und Ei der. Eiderkaual und Kaiser Wilhelm-Kanal verbinden die beiden Meere. — Jin So. schneiden die Gebiete des vldenbnrgischen Fürstentums Lübeck, der freien Stadt Lübeck, ferner das Fürstentum Ratzeburg (zu Mecklenbnrg-Strelitz) und Teile von Mecklenburg- Schwerin, im S. die Striche der freien Stadt Hamburg weit in das Land ein. Bon den meisten dieser Staaten umschließt andererseits die Provinz wiederum mehrere Enklaven. — Das Klima ist ein verhältnis- mäßig mildes Seeklima mit einem Jahresmittel von 7—8° C., in Südholstein 8—9° C, ltnd einer jährlichen Regenmenge von 800—1000 mm. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist sehr ver- schieden. Die Mitte des Landes wird von einem sandigen Geestland- strich, das Gebiet an der Ostseeknste von fruchtbarem Hügellande, das Küstenland der Nordsee von fetten Marschen eingenommen. Schleswig- Holstein ist die waldärmste aller Provinzen Preußens. Der Waldbestaud umfaßt nur 61/2 °/0 der Bodenfläche. 2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Mit Aus- nähme der nördlichen Grenzstriche, wo dänische Bevölkerung über- wiegt, ist die Bevölkerung der Provinz durchweg deutsch. Än der Nordseeküste wohnen Friesen, zu denen die Nordfriesen und Dith- marsen gehören; Holstein, Lauenburg und das südöstliche Schleswig sind von Niedersachsen bevölkert, und zwischen der Schlei und der Flensburger Bucht sitzen Nachkommen der A n g e l s a ch s e n. Fast die gesamte Bevölkerung (über 98 °/0) ist evangelisch. Die Hauptnahrungsquellen sind Ackerbau und Viehzucht. „Probsteier Getreide" und „Holsteiuer Vieh" haben im ganzen Reiche einen guten Ruf. In keiner Provinz steht die Rindviehzucht in so hoher Blüte (39 %). Sie ruht vorzugsweise in der Hand kleinerer Landwirte, wogegen die Schweinezucht auf größere Güter beschränkt bleibt. — Andere Erwerbszweige sind Küstenschiffahrt, Fisch- fang (Kieler Sprotten) und Seehandel. Hinsichtlich der Industrie steht Schleswig-Holstein hinter den andern westlichen Provinzen zurück. Doch ist der Schiffsbau iu Kiel, Flensburg und Altona und der Gewerbebetrieb in diesen und andern Städten in der Provinz uicht unbedeutend. Tromnau-Schöne, Lehrbuch der Schulgeographie Ii.*** 10
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