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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 278

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 278 — ist etwa 2500 km lang und durchschnittlich 200 1cm breit. An Mineralschätzen bergen die Alleghanis reiche Steinkohlen- und Eisenlager, Kupfer-, Zink- und Bleierze, Gold und Silber führende Schichten und weisen zahlreiche Petroleum quellen auf. Durch diesen Mineralreichtum sind sie für die Industrie der ö. Küstenländer von größter Bedeutung. Außerdem sind die Bergabhänge und Täler waldreich und fruchtbar. b) Das Becken des Mississippi bildet gleichsam eine Riesen- schale, welche nach dem Golf von Mexico ausmündet. Vom Arktischen Flachlande wird es durch niedrige Höhenzüge getrennt, welche die Wasserscheide zwischen dem Stromsystem des Mississippi und dem arktischen und canadischen Seengebiet bilden. Das Becken ist keines- wegs lediglich ein weites Tiefland. Von den Alleghanis her senkt sich das Land in dem Tafellande des Ohio (oheio) und den Kalkstein- Plateaus von Kentucky und Tennessee allmählich gen W., andererseits dacht sich vom Fuß der Felsengebirge eine von Vorbergen durchzogene Hochprärie aus Höhen von 1600 in allmählich gen O. ab. Wie ein Keil, dessen Spitze im 9?. bis zur Missourimündung reicht, schiebt sich das Tiefland um den untern und mittleren Mississippi zwischen diese Hügelländer und Hochflächen ein. Der Mississippi (= großer Fluß) ist die Hauptwasserader des großen Tieflandsgebietes und (mit dem Missouri) der längste Strom der Erde.*) Er entspringt auf der Wasserscheide w. vom Oberen See aus mehreren Seen in 514 m Meereshöhe und ist ein echter Tieflandsstrom. Bei St. Paul wird er schiffbar, sodaß er bis zu seiner Mündung eine gewaltige, 3130 km lange Schiffahrtsstraße darstellt. Am Ende seines oberen Laufes nimmt er l. den Illinois und r., unweit St. Louis, den Missouri (---Schlammfluß) auf. Dieser ist ein echter Sohn der Felsengebirge, dem auch seine bedeutendsten Nebenflüsse entströmen. Zu ihnen gehört der ?) e l lo w sto n e Ri v er (--Gelb- steinfluß) mit den Naturwundern des „Nationalparks" und der Nebraska. — Zu den weiteren Nebenflüssen des Mississippi gehören l. der Ohio (oheio, il/2 mal so lang als der Rhein), den die Amerikaner seiner Schönheiten wegen gern mit dem deutschen Rheinstrom vergleichen, r. der Arkansas und der Red River (---roter Fluß). Mit trägem Laufe wälzt der Mississippi seine gelblich trüben Wassermassen durch ein sumpfiges Deltagebiet endlich in den Meerbusen von Mexico. Infolge seiner bedeutenden Schlammablagerungen schiebt sich sein gabelförmiges Delta alljährlich immer weiter**) ins Meer vor. Die künstlich geregelten Mündungsarme nennt man „Pässe". Das Mississippibecken ist im No. ein großes Ackerbau- und Waldgebiet; in den Ländern am Golf herrscht Plantagenwirt- schaft; endlich w. vom Mississippi, vom 95. Meridian bis zum Felsengebirge, breiten sich die baumlosen und grasreichen Prärien aus, wellenförmige Ebenen, bei denen sich der Baumwuchs Vorzugs- weise auf die Flußufer beschränkt. Wenn das trockene Grasmeer in Brand gerät, entstehen oft ausgedehnte, schreckenerregende Prärie- brände. — Eine Menge Steppenwild belebte einst diese weiten Savannen. Hier war die Heimat großer Bisonherden und das Hauptjagdgebiet kriegerischer Rothäute und weißer Jäger. Systematische Abschlachtungen, von dollarhungrigen Gesellschaften ins Werk gesetzt und von abenteuer- *) 6700 km; ohne Missouri, d. h. den obern Mississippi als Quellarm gerechnet, beträgt seine Laufstrecke 4200 km, während der Missouri allein 4540 km mißt. **) Nach Beaumont 45-350 m.
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