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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 307

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 307 — Ströme, die von hiernach allen Weltrichtungen abfließen, die Rand- gebiete zersägend und zerklüsteud. Der n. Abdachung zum Eismeer folgen die großen Polarströme: Ob, Jeuissei und Lena; nach O. fließen Amur, Hoaughö und Jängtsekiang, und der Süd- abdachuug uach dem Indischen Meer gehören Mekong, Meuam, Salnen (ßalweu), Jrawadi, Ganges und Brahmaputra, Indus, Euphrat und Tigris an. Die Abflüsse nach dem Mittel- meer sind diesen Strömen gegenüber von ganz untergeordneter Be- dentnng. Die stehenden Gewässer sind vorwiegend Steppenseen mit brackigem oder anch bittersalzigem Wasser. Besonders ist die Turauische Niederung dnrch derartige Steppengewässer ausgezeichnet. An der europäischen Grenze liegt hier die brackige Riesenschnle des Kaspisees ('26 m unter dem Meeresspiegel), mitten im Tnranischen Tieflande der Aralsee („der Jnsclrciche"), in welchen sich die Flüsse Amu und Syr ergießen; weiter östlich, schon den hinterasiatischen Bergen genähert, lagert sich der bittersalzige, seichte Balkaschsee, in welchen der Jli mündet, und umkränzt von hohen Gebirgen, liegt der Jssyk-Kul (der „Warme See"), dessen brackiges Wasser nie gefriert. In das Tote Meer, die tiefste Erdsenke (— 394 m), ergießt sich der Jordan. Der größte Süßwassersee Asiens ist der von Gebirgen eingeschlossene Baikalsee (35 000 qkin). Ähnlich wie Europa hat auch Asien — abgesehen von dem Steppen- und Wüstengürtel — eine sehr reiche, nach allen Seiten hin wohlverteilte Bewässerung. Doch können sich die europäischen Flüsse keineswegs mit deu Riesenströmen des Erdteils an Größe messen. Eine Eigentümlichkeit Asiens sind die Doppel- oder Zwillings- ströme, welche ein nachbarliches Qnellgebiet haben, in ihrem mittleren Laufe auseinanderstreben und endlich als Parallelströme oder ganz vereinigt münden. Solche Zwillingsströme sind Euphrat und Tigris, Amu und Syr, Ganges und Brahmaputra u. a. — Außerdem kommen zahlreiche Binnenflüsse vor, welche in abflußlose Binnenseen münden oder sich im Wüstensande verlieren. 4. Klima. Asiens Klima ist nach der Lage der einzelnen Ge- biete zum Äquator und zum Meere, sowie nach der Höhenlage derselben sehr verschieden. Etwa 3/4 der Gesamtfläche des Erdteils liegen in der gemäßigten, 1/s in der heißen und */8 in der kalten Zone. Mehr aber als die bedeutende Längenerstreckuug des Erdteils vvu N. uach S. macht sich die gewaltige west-östliche Ausdehnung desselben in den klimatischen Verhältnissen geltend. Diese Horizontalverhältnisse im Zusammenhange mit den weiten Hochlandsmassen, deren dünne, meist wolkenfreie Lnft den Boden ebenso schnell sich erhitzen wie erkalten läßt, bewirken für das Innere Asiens ein ausgeprägtes Landklima, dessen Wärmegegensätze sich nach No. verschärfen. Demnach wird das Klima Asiens beherrscht durch die Gegensätze sommerlicher Er- hitzung und winterlicher Erkältung des Festlandes. 5. Die Tier- und Pflanzenwelt Asiens ist besonders durch zahlreiche Haustiere und durch die Menge nutzbarer 20*
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