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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 341

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 341 — Inseln. Die Hauptinsel ist Hondo (— Hauptteil), auch Nippon ge- nannt. Nördlich derselben liegt Jeso, s. die Inseln Schikökn (= Vier- land) und Kiuschiu (= Neuulaud, Land der 9 Provinzen). Im N. bilden die Kurilen eine langgestreckte Jnselbrücfe nach Kamtschatka, im <3. reicht die Liuklu-Gruppe bis nach Formosa hin, das seit dem letzten japanisch-chinesischen Kriege (1895) auch zu Japan gehört. Die ganze langgestreckte Inselkette umlagert in eiuem flachge- krümmten Bogen die Ostküste Asiens und wird von derselben durch das stürmische Japanische Meer getrennt. Außerdem tragen Klippen- küsten, Sandbänke, reißende Meeresströmungen und orkanartige Winde zur Isolierung des Inselstaates bei. — Die Inseln sind durchweg gebirgig und der Hauptherd in der großen Vulkanreihe, welche sich von den Suudainseln bis nach Kamtschatka hinzieht Am höchsten erhebt sich der anscheinend erloschene Vulkan Fudschijama (gegen 3 750 m). Obwohl viele der hohen Gipfel auf Nippon und Jeso bis spät in den Sommer hinein ansehnliche Schneefelder tragen, auch wohl bei manchen Bergen einzelne Schneestreifen Jahre durchdaueru, erreichen die Gebirge doch nicht die Schneegrenze. Da sie im allgemeinen aus Urgestein und alten Schiefern bestehen, die von vulkanischen Gebilden vielfach durch- brocheu, überlagert und garniert werden, so weisen sie zwar ansehnliche Gipfel, aber nur niedrige Kämme und bequeme Pässe auf. Die Ent- Wickelung der Kämme folgt in der Regel der Längsachse der Inseln, sodaß selbst auf Hondo die zahlreichen Flüsse den Charakter von Küstenflüssen tragen. Das Klima ist ozeanisch, und da die Ostküste von einer warmen Meeresströmung, dem Kuro-Schio (= Schwarzer Strom) bespült wird, ist es erheblich wärmer als auf dem gegenüberliegenden Fest- lande. Im So., der noch unter dem Einfluß der Monsune steht, gedeihen Reis, Tee, Baumwolle, Tabak, Kampferbcium, Maulbeer- bäume u. a. tropische und subtropische Nutzpflanzen. Nach N. zu nimmt die Wärme schnell ab. Im S. noch Palmen und Affen, im N. Nadelhölzer und Bären. — An mineralischen Schätzen hat Japan besonders viele Edelmetalle, Steinkohlen- und Schwefellager. 2. Die Bewohner. Die Japaner gehören zu den Mongolen- artigen Völkern. Sie verdrängten wahrscheinlich bei ihrer Ein- Wanderung die dunkelbraunen, haarigen Ainos, die sich jetzt nur noch auf Jeso, dem s. Sachalin und den Kurilen in einer Stärke vou ca. 30000 Köpfen erhalten haben, dem Aussterben aber rasch entgegen gehend) Von den Chinesen unterscheiden sich die Japaner durch ihren schlanken Bau, ihren Sinn für Reinlichkeit, ihr lebensfrohes, offenes Gemüt und ihre mehrsilbige Sprache. Auch siud sie für fremdes Wesen viel zugänglicher als die Chinesen. Die alte Religion, die sich jetzt vorzugsweise nur noch bei den Vornehmen findet, ist der Sinto- knltns, eine Art Ahnenverehruug mit einer umfangreichen Pflichten- lehre. Die große Volksmasfe bekeuut sich indes zum Buddhismus. *) In der Zeit von 1895—96 hat allerdings eine Volksvermehrung statt- gefunden.
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