Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bd. 2, Ausg. B - S. 354

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 354 — Südlich Don diesen Mischvölkern hat die Neger-Rasse ihre Heimat. Zu ihr gehört die weitaus größte Anzahl der Bewohner Afrikas. Bei wenigen Völkern der Erde ist die Rasseneinheit so ausgeprägt wie bei den echten Negern, trotzdem im besondern bei den zahlreichen Stämmen mannigfaltige Unterschiede hervortreten. Als Hauptgruppen unter- scheidet man die Sudauueger und die Bantnvölker Zentral- und Südostafrikas. Zursüdafrikanischen Rasse gehören die Buschmänner und Hottentotten im Sw. von Südafrika. Auf eine Verwandtschaft mit den Buschmännern deutet die Natur der durch ganz Zentralafrika ver- sprengten körperlich kleinen Stämme hin, welche nicht ganz zutreffend als Zwerg Völker bezeichnet werden. —Zur Malayischen Rasse ge- hören die Howas in Ost-Madagaskar. Die Europäer sind namentlich in Algier, im Kaplande und deu ehemaligen Burenstaaten Südafrikas vertreten, sowie in den belebten Küstenplätzen. Der Religion nach sind die Bewohner von ganz Nordafrika und Ostafrika bis über Sansibar hinaus M o h a m m e d a u e r. Nament- lich ist im Sudan der Islam im Fortschreiten begriffen. Das Christen- tum ist im Kaplande und in den ehemaligen Bureurepubliken, bei den Betschuaueu und Hottentotten, auf Madagaskar, in Abessinien und bei deu Kopteu in Ägypten vertreten. Im ganzen gibt es in Afrika etwa 7'/2 Mill, Christen. Zentralafrika und ein großer Teil von Südafrika, also der größte Teil der Neger, ist noch heidnisch (Fetischanbeter). Evangelische und katholische Missionare sind hier für die Ausbreitung des Christentums tätig. — Die einheimischen Staaten Afrikas sind durchweg Despotien. 6. Weltstelluug. Afrika steht im allgemeinen auf einer tiefen Stufe der Kultur. Dies zeigt sich u. a, auch dariu, daß es unter allen Erdteilen die wenigsten Eisenbahnen und Telegraphenlinien hat. Die abgeschlossene Natur des Erdteils war der Kulturentfaltung wenig günstig. Im Norden breitet sich vom alten Pharaonenlande aus uach W, über die Stätten altkarthagischer Kultur hinaus bis jenseits der „Säuleu des Herkules" hin „das Afrika der Vergangenheit" aus, welches bereits im Altertum die höchste Stufe seiner Kultur er- reichte und seitdem immer mehr von der Höhe selbständiger Kultur- entfaltuug herabsank. Südafrika bildet mit seinen Gold- und Diamanten- seldern, mit seinem Reichtum au Vieh, Wolle, Straußenfedern und Getreide und seiner führenden europäischen Bevölkerung das spekulative, aufstrebende „Afrika der Gegenwart", das seine Fangarme noch weit an beiden Küsten entlang streckt. Zwischen diesen Stätten alter und neuer Kultur dehut sich im Innern des Erdteils das weite Forschungsgebiet aus, das man mit Rücksicht auf manche von der Natur ausgestatteten Gebiete „das Afrika der Zukunft" nennen kann. Von allen Seiten streben die europäischen Kolonialmächte nach Erweiterung ihres Besitzes ins Innere hinein. Gelingt es, die tropischen Gebiete Afrikas zu Plantagenkolouieu umzuwandeln und gute
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer