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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 355

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 355 — Verkehrswege und Arbeitsmittel zu schaffen, svdaß Anbau und Aus- fuhr der tropischen Kulturgewächse anderer Erdteile im großen Stile betrieben werden kann, dann wird Afrika in wirtschaftlicher Beziehung seinen eigenartigen Charakter verlieren und allgemein zu höheren Stufen des Kulturlebens sich emporringen. Ii. llordafrika. 1. Die Nillander. Der Nil ist nicht nur der längste Strom Afrikas, sondern überhaupt der ganzen Ost feste und steht au Stromlänge nur dem Mississippi - Missouri uach. Als Kagera tritt er im W. in den Ukerewe oder Viktoria-Nyausa, als Weißer Nil aus dem Nordende desselben heraus und bildet die 3^/2 m hohen Riponfälle. Seine Ufer und Inseln sind auf große Strecken und in bedeutender Breite von Papyrus und Schilfmassen bestanden und so niedrig, daß zur Hochwafserzeit Überschwemmungen eintreten. Auf seinem weiteren Laufe durchfließt der Strom das Nordende des Albert-Nyausa, verläßt in zahlreichen engen, unbefahrbaren Talstreckeu die letzten Ausläufer des Ostafrikauischen Hochlandes und tritt oberhalb Ladö bei 5° n. Br. in die weite 400—500 m hochgelegene Ebene des östlichen Sudan ein. Hier durchfließt er zunächst bis Chartum ein sich langsam nach N. hin senkendes Mnldengebiet, welches sehr wasserreich ist und dem Nil zahlreiche Nebenflüsse zuführt. Der Strom durch- zieht das vielfach sumpfige Gebiet mit geringem Gefälle und allen Anzeichen eines Tieflandsflnfses nnter Bildung zahlreicher Sandbänke und Pflanzenbarren. Bei Chartum geht ihm vom Abessinischen Hochlande der bedeutendste Nebenfluß zu, der Blaue Nil, dessen Oberlauf mit dem landschaftlich schöuen Tanasee streckenweise noch wenig bekannt ist. Als letzter großer Nebenfluß des Nilstromes ist der Atbara zu er- wähnen, der oberhalb Berber mündet. Vorher hat der Strom bereits seinen 6. .Katarakt (von N. nach S. gezählt) zu überwinden und beginnt sich somit in die Nubische Wüsteutafel einzugraben, die hauptsächlich aus uubischeu Kreidefelsen besteht. Je nachdem die einzelnen Höhenzüge des Plateaus von W. oder von O. gegen den Nil vordringen, wird derselbe zum Ausweichen nach O. oder W. genötigt. So entsteht die 8-förmige Krümmung des Stromes in diesem Teile seines Laufes. Man zählt bis Assuän noch fünf Nilkatarakte, deren jeder aus einer Reihe von aufeinander folgenden Stromschnellen und Strudeln besteht. Ohue Nebenflüsse aufzunehmen, durchfließt der Nil in seinem Unterlaufe das eigentliche Ägypten, und sein Tal verbreitert sich all- mählich von 600 m bis 28 km. Bei Kairo beginnt das Nildelta, das über 22 000 qkm groß und bis 207 km breit ist. Der ö. Hauptarm des Flusfes mündet bei D a m i e t t e, der w. bei Rosette. Zahlreiche Nebenarme münden in die Strandseen und Lagunen, welche 23*
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