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1903 -
Halle a. d. S.
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf, Schöne, Emil
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Höhere Lehranstalt, Lehrerinnenseminar, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Verkehrswege und Arbeitsmittel zu schaffen, svdaß Anbau und Aus-
fuhr der tropischen Kulturgewächse anderer Erdteile im großen Stile
betrieben werden kann, dann wird Afrika in wirtschaftlicher Beziehung
seinen eigenartigen Charakter verlieren und allgemein zu höheren Stufen
des Kulturlebens sich emporringen.
Ii. llordafrika.
1. Die Nillander.
Der Nil ist nicht nur der längste Strom Afrikas, sondern
überhaupt der ganzen Ost feste und steht au Stromlänge nur dem
Mississippi - Missouri uach. Als Kagera tritt er im W. in den
Ukerewe oder Viktoria-Nyausa, als Weißer Nil aus dem
Nordende desselben heraus und bildet die 3^/2 m hohen Riponfälle.
Seine Ufer und Inseln sind auf große Strecken und in bedeutender
Breite von Papyrus und Schilfmassen bestanden und so niedrig, daß
zur Hochwafserzeit Überschwemmungen eintreten. Auf seinem weiteren
Laufe durchfließt der Strom das Nordende des Albert-Nyausa,
verläßt in zahlreichen engen, unbefahrbaren Talstreckeu die letzten
Ausläufer des Ostafrikauischen Hochlandes und tritt oberhalb Ladö bei
5° n. Br. in die weite 400—500 m hochgelegene Ebene des östlichen
Sudan ein. Hier durchfließt er zunächst bis Chartum ein sich
langsam nach N. hin senkendes Mnldengebiet, welches sehr wasserreich
ist und dem Nil zahlreiche Nebenflüsse zuführt. Der Strom durch-
zieht das vielfach sumpfige Gebiet mit geringem Gefälle und allen
Anzeichen eines Tieflandsflnfses nnter Bildung zahlreicher Sandbänke
und Pflanzenbarren.
Bei Chartum geht ihm vom Abessinischen Hochlande der
bedeutendste Nebenfluß zu, der Blaue Nil, dessen Oberlauf mit dem
landschaftlich schöuen Tanasee streckenweise noch wenig bekannt ist.
Als letzter großer Nebenfluß des Nilstromes ist der Atbara zu er-
wähnen, der oberhalb Berber mündet. Vorher hat der Strom
bereits seinen 6. .Katarakt (von N. nach S. gezählt) zu überwinden
und beginnt sich somit in die Nubische Wüsteutafel einzugraben,
die hauptsächlich aus uubischeu Kreidefelsen besteht. Je nachdem die
einzelnen Höhenzüge des Plateaus von W. oder von O. gegen den Nil
vordringen, wird derselbe zum Ausweichen nach O. oder W. genötigt.
So entsteht die 8-förmige Krümmung des Stromes in diesem Teile
seines Laufes. Man zählt bis Assuän noch fünf Nilkatarakte, deren
jeder aus einer Reihe von aufeinander folgenden Stromschnellen und
Strudeln besteht.
Ohue Nebenflüsse aufzunehmen, durchfließt der Nil in seinem
Unterlaufe das eigentliche Ägypten, und sein Tal verbreitert sich all-
mählich von 600 m bis 28 km. Bei Kairo beginnt das Nildelta,
das über 22 000 qkm groß und bis 207 km breit ist. Der ö.
Hauptarm des Flusfes mündet bei D a m i e t t e, der w. bei Rosette.
Zahlreiche Nebenarme münden in die Strandseen und Lagunen, welche
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