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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 393

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
E. Die deutschen Schutzgebiete. (2 656 620 qkm, 121/2 Mill. 4,7 auf 1 qkm.) A. Tie deutschen Besitzungen in Afrika. Deutsch-Gstafrika. (995000 qkm, 6 Mill. 6,0 auf 1 qkm). 1. Das Land. Deutsch-Ostafrika, fast doppelt so groß als das Deutsche Reich, breitet sich von der Sausibarküste bis zum Gebiet der großen innerafrikanischen Seen aus. So hat das Kolonialgebiet, wie Wißmann mehrfach betont hat, gleichsam zwei Küsten: eine ö. und eine w. Letztere wird von den Gestaden der drei großen Seen gebildet. Im N. grenzt das Gebiet an Britisch-Ostasrika, im O. ans Meer, im S. an das portugiesische Küstenland von Mosambiqne und das britische Nyassaland, im W. an den Kongostaat. Die Nordgrenze beginnt snach den Verträgen mit England und Portugal 1886 und des. 1890) an der Mündung des Flüßchens Umba (der Insel Pemba gegenüber), schreitet in scharf ittt. Richtung ins Landinnere, umgeht das Kilima- ndscharogebiet, sodaß dieser Gebirgsstock fast ganz ins deutsche Gebiet fällt, und erreicht bei l0 s. Breite den Ukerewe. Vom Westufer dieses Sees unter gleicher Breitenlage führt die Grenze bis zum Kongostaat und lehnt sich dabei an den Kivu-See an. Die Westgrenze fällt bis zum Südende des Tanganika- sees mit der Ostgrenze des Kongostaates zusammen. Die Südgrenze führt vom Südzipfel des Tanganika zum Nordende des Nyassasees, folgt dem Ostufer desselben bis etwa zur Mitte des Sees, geht von hier aus in ziemlich gerader Linie nach O. bis zum Rovuma, dem sie dann bis zur Küste folgt. Die Landesnatur entspricht im allgemeinen den S. 371 geschilderten Verhältnissen. Insonderheit ist das Küstenland ein sumpfreiches Niederland voller Lagunen, Grasebenen und schlammreicher Weiher. Die Mündungsgebiete der aus dem Innern heranströmenden Flüsse durchqueren das Tiesland und bilden nicht selten buschreiche und waldige Talgründe. Das ganze Küstengebiet ist eine Heimstätte des gefürchteten Sumpfklimas und wird nur am Meeresufer bewohnt. — Unter den Gebirgsländern des ö. Steilrandes sind die woblbewässerten. fruchtbaren und bevölkerten Gebirgsgebiete von Usambara, Usagara und Uhehe zu nennen. Der großartigste Gebirgsstock ist indes der Kilimandscharo. Der Kilimandscharo (d. h. Berg des Ndscharo, eines Kälte bringenden Dämons) steigt als unregelmäßige, von So. nach Nw. gelagerte Gebirgsmasse ohne Vorländer unmittelbar aus der Ebene und gewährt diesem Umstände zu- folge einen großartigeren Anblick als jedes europäische Gebirge. Er nimmt eine größere Bodenfläche ein als unser Harz. Am Fuße des Gebirges dehnen sich in Brockenhöhe üppige Grasländer aus. Dann folgen ungeheure tropische Busch-Wälder und in der Höhe von 1300 m über dem Meere die Fruchtselcer der Eingeborenen mit Anpflanzungen von Aams, süßen Knollenfrüchten, Reis, Hirse^und Hülsenfrüchten. Solch ein Fruchtland ist die Landschaft Dsch agga am südabhange des Gebirges. Unter den Fruchtbäumen ist die Banane uner-
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