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1. Bd. 2, Ausg. B - S. 397

1903 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 397 — lichen Verhältnisse und der Nahrungsquellen trifft das ©. 366 von den Bewohnern Oberguineas allgemein Gesagte zu. 3. Kolonialtätigkeit. Togoland ist die friedlichste der deutschen Kolonien. Der Handelsverkehr zeigt eine erfreuliche Entwickelung. Die Hauptausfuhrartikel sind Palmöl und Palmkerne, Elfenbein, Kautschuk und Erdnüsse. In neuester Zeit wird mit Erfolg Baumwolle angepflanzt. Leider mündet der schiffbare Voltaflnß auf englischem Gebiet, sodaß er dem deutschen Handel nur teilweise dienstbar gemacht werden kann. Derselbe sieht sich im Binnenlande größtenteils auf die mühsamen Negerpfade angewiesen. Die wichtigsten Küstenplätze sind Lome, Bagida, Porto Segnro und Klein Pöpo (Anehö). Letztere Stadt ist mit 5 Tsd. E. der größte Handelsplatz. — Man hofft, das Gebiet von Togoland nach Beseitigung des lästigen Zwischenhandels zu einem wichtigen Plantagenlande umzugestalten. Für die Erforschung des Binnenlandes sind Ol'. Henrici, Francois und Or. Wolf tätig gewesen. Immer lebhafter gestalten sich die Handelsbeziehungen Togos zum deutschen Mutter lande. Es führt nach Deutschland ein des. Palm- kerne (1899: 12,9 Tsd. M.), Palmöl (1899: 7,7 Tsd. M.) und Gummi (1899: 3,6 Tsd. M.). Dafür empfängt es Textilwaren, des. Baumwollenzeuge (1899: 9,3 Tsd. M.), Spirituosen (1899: 6,3 Tsd. M.), Tabak (1899: 2,3 Tsd. M.) und Materialwaren (1899: 2,1 Tsd. M.). — 3. Kamerun. (495000 qkrn mit 3,5 Mill. E.) 1. Das Land. Kamerun*) liegt um die Bai von Biafra und wird im Küstengebiet im S. durch den C a m p o s l u ß vom französischen Gabungebiet, im Nw. durch den Rio del Rey vom englischen Kolonialgebiet abgegrenzt. Die ganze Küstenstrecke ist nicht länger als die Strecke von Berlin nach Breslau, Vom Rio del Rey ab zieht sich die Grenze**) in scharf nö. Richtung bis gegen Aola am obern Venne hin, umschreibt das Gebiet dieser Stadt iu einem ö. Bogen, erreicht den Schnittpunkt des 10. Breitenkreises mit dem 13. ö. Meridian und verläuft daun in nnö. Richtung zum Südufer des Tsadsees bei Ngala. Von hier folgt die Grenze dem Seeufer 60 km weit bis zur Mündung des Schari, dann diesem Flusse aufwärts bis zum 10. Breiten- kreise und aus diesem w. fortschreitend bis gegen den 14.«ö. v. G. in der Höhe von Bifara. Die weitere Ostgrenze läuft s. bis zu dieser Stadt und dann in sö. Linie mit Umgehung von Lame zum 15. Meridian, welchem sie mit Umgehung von Kunde bis zum 4.» n. Br. folgt und dann sö. zum Sangasluß verläuft. Die Südgrenze führt vom Sanga und Ngoko w. bis zum Campofluß. Das so eingeschlossene Gebiet umfaßt 495000 qkm, ist also nicht viel kleiner als das Deutsche Reich, im Innern aber noch sehr unbekannt. *) Vom portugies. Rio dos cameräos, d. h. Fluß der Krabben, so genannt wegen des Reichtums der Bucht und der Flußmündungen an Krebsen und Krabben. **) Nach dem deutsch-englischen Abkommen vom 14. April und 14. Nov. 1893 und dem deutsch-sranzösischen Abkommen vom 15. März 1894.
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