1903 -
Halle a. d. S.
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf, Schöne, Emil
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Höhere Lehranstalt, Lehrerinnenseminar, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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lichen Verhältnisse und der Nahrungsquellen trifft das ©. 366 von den
Bewohnern Oberguineas allgemein Gesagte zu.
3. Kolonialtätigkeit. Togoland ist die friedlichste der deutschen
Kolonien. Der Handelsverkehr zeigt eine erfreuliche Entwickelung. Die
Hauptausfuhrartikel sind Palmöl und Palmkerne, Elfenbein, Kautschuk
und Erdnüsse. In neuester Zeit wird mit Erfolg Baumwolle angepflanzt.
Leider mündet der schiffbare Voltaflnß auf englischem Gebiet, sodaß
er dem deutschen Handel nur teilweise dienstbar gemacht werden kann.
Derselbe sieht sich im Binnenlande größtenteils auf die mühsamen
Negerpfade angewiesen. Die wichtigsten Küstenplätze sind Lome,
Bagida, Porto Segnro und Klein Pöpo (Anehö). Letztere Stadt
ist mit 5 Tsd. E. der größte Handelsplatz. — Man hofft, das Gebiet
von Togoland nach Beseitigung des lästigen Zwischenhandels zu einem
wichtigen Plantagenlande umzugestalten.
Für die Erforschung des Binnenlandes sind Ol'. Henrici, Francois
und Or. Wolf tätig gewesen.
Immer lebhafter gestalten sich die Handelsbeziehungen Togos zum
deutschen Mutter lande. Es führt nach Deutschland ein des. Palm-
kerne (1899: 12,9 Tsd. M.), Palmöl (1899: 7,7 Tsd. M.) und Gummi (1899:
3,6 Tsd. M.). Dafür empfängt es Textilwaren, des. Baumwollenzeuge
(1899: 9,3 Tsd. M.), Spirituosen (1899: 6,3 Tsd. M.), Tabak (1899: 2,3 Tsd.
M.) und Materialwaren (1899: 2,1 Tsd. M.). —
3. Kamerun.
(495000 qkrn mit 3,5 Mill. E.)
1. Das Land. Kamerun*) liegt um die Bai von Biafra
und wird im Küstengebiet im S. durch den C a m p o s l u ß vom
französischen Gabungebiet, im Nw. durch den Rio del Rey vom
englischen Kolonialgebiet abgegrenzt. Die ganze Küstenstrecke ist nicht
länger als die Strecke von Berlin nach Breslau, Vom Rio del Rey
ab zieht sich die Grenze**) in scharf nö. Richtung bis gegen Aola am
obern Venne hin, umschreibt das Gebiet dieser Stadt iu einem ö. Bogen,
erreicht den Schnittpunkt des 10. Breitenkreises mit dem 13. ö. Meridian
und verläuft daun in nnö. Richtung zum Südufer des Tsadsees bei
Ngala. Von hier folgt die Grenze dem Seeufer 60 km weit bis zur
Mündung des Schari, dann diesem Flusse aufwärts bis zum 10. Breiten-
kreise und aus diesem w. fortschreitend bis gegen den 14.«ö. v. G. in der
Höhe von Bifara. Die weitere Ostgrenze läuft s. bis zu dieser Stadt
und dann in sö. Linie mit Umgehung von Lame zum 15. Meridian,
welchem sie mit Umgehung von Kunde bis zum 4.» n. Br. folgt und
dann sö. zum Sangasluß verläuft. Die Südgrenze führt vom Sanga
und Ngoko w. bis zum Campofluß. Das so eingeschlossene Gebiet
umfaßt 495000 qkm, ist also nicht viel kleiner als das Deutsche
Reich, im Innern aber noch sehr unbekannt.
*) Vom portugies. Rio dos cameräos, d. h. Fluß der Krabben, so genannt
wegen des Reichtums der Bucht und der Flußmündungen an Krebsen und
Krabben.
**) Nach dem deutsch-englischen Abkommen vom 14. April und 14. Nov.
1893 und dem deutsch-sranzösischen Abkommen vom 15. März 1894.