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1. Europa - S. 17

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
Tunneleisenbahnen. Der Moni Cenis-Tunnel (1372 km) ver- bindet das französische mit dem italienischen Bahnnetz und ist ein wichtiger Punkt in der englisch - indischen Weltverkehrslinie.*) Der Gotthardtunnel (15 km) verbindet das süddeutsche mit dem italienischen Bahnnetz und dadurch das deutsche Schienennetz mit dem Mittelmeer. Der Ar lbergtunnel (10^ km) verbindet Rhein- und Jnngebiet und stellt für die Schweiz, Süddeutschland und Nordfrankreich eine bedeutend abgekürzte Verbindung mit den adriatischen Seehäfen und dem f. Ungarn her. — Endlich ist noch die Cornichebahn zu erwähnen, welche von Nizza durch eine Reihe von Tunnels nach Genua führt.**) 7. Bevölkerung. Zur Römerzeit waren die Alpen größtenteils von keltischen Völkern bewohnt, die aber von den Römern unterworfen und romanisiert wurden und später unter germanische Herrschaft kamen. Wahrscheinlich ist die rätische Bevölkerung in Graubünden (Ladiner) ein Rest dieser Volksgruppe. — Heute ist die Bevölkerung ihrer Ab- stammung nach in dem großen zentralen Gebiete des Alpenzuges deutsch, in' den italisch-sranzösischen Alpen und den s. Vorlagen der Schweizer und Tiroler Alpen romanisch, im Südostflügel slavisch. So begegnen also einander im Alpengebiet die wichtigsten europäischen Bölkergruppen. Die Anzahl der Deutschen und Romanen beträgt je 31/2 Mill., die der Slaven 1 Mill. Das vorherrschende Bekenntnis ist das katholische. — Die gesunde Bergluft und die vorwiegende Beschäftigung der Bewohner im Freien fördern Gesundheit, Rüstigkeit und Frohsinn. Die wichtigsten Nahrungsquellen der Bevölkerung lind Vieh Wirtschaft, Ackerbau, der sich jedoch auf die Talsohlen und schmalen Gehängestreifen beschränkt und im N. bis 900 in, im S. bis 1 550 m aufwärts steigt, feruer Industrie und zwar Textil- Industrie in der Schweiz, Seidenindustrie in den Tälern des Südrandes, Kunstschnitzerei im Berner Oberland und in den deutschen Alpen, und Eisenindustrie in den Ostalpen, wo auch der Bergbau eine wichtige Nahrnngsqnelle ist. Endlich ist auch der Fremdenverkehr eine Wichtige Erwerbsquelle. Als Wohnhaus tritt namentlich in Dörfern und Einzelgehöften das Alpenhaus, auch wohl „Schweizerhaus" genannt, auf. Es ist aus Steiu und Holz erbant und weist unter dem weit vorhängenden Dache Galerieumgänge auf zum Trocknen eingeregneter Gegenstände im Freien. Das wenig schräge Dach ist mit Steinen beschwert, um es gegen die Sturmgewalt zu sichern. Die Alpen sind das dichtest bevölkerte Hochgebirge der Erde, jedoch das am wenigsten dicht bevölkerte Gebiet Mitteleuropas. (28 auf 1 ([km). 3. Die Schweix. (41400 qkm, 3,3 Mill. E., 80,3 auf 1 qkm). 1. Das ^and. a) Die Schweiz liegt mitten in Europa, Un- berührt vom Meere, umgeben vou den 4 Großstaaten: Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich. Im S. bildet der Haupt- Zug der Schweizer Alpen, im W. der Schweizer Jura, im No. und *) London—dover—calais—paris—lyon—mont Cenis-Tunnel—turin -3ta Emilia—brindisi—alerandria—aden —Bombay —Kalkutta. **) Im Bau befindet sich der Simplontunnel. Tromnau, Lehrbuch der Schulgeographie Ii.** 2
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