1902 -
Halle a. d. S.
: Schroedel
- Autor: Tromnau, Adolf, Schöne, Emil
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerinnenseminar, Präparandenanstalt, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Vrtiibcr der Krone Ungarn: Ungarn mit Siebenbürgen, Kroatien-
Slavomen und das reichsunmittelbare Gebiet von Finme.
Unter österreichischer Verwaltung: Bosnien und die
Herzegovma.
2. Landeskunde.
1 Das Alpenland. Das österreichische Alpenland macht (mit
den Granbündner Alpen der Schweiz) den Zug der Ostalpen ans.
Es gliedert sich in den zentralen Gneisalpenzug, die n. und s. Kalkalpen.
a) Der zentrale Gneisalpenz ng beginnt mit den Tiroler
Alpen. Diese umfassen das mittlere Jnntal von Finstermünz,
bis Kufstein, die Ötztaler Alpen mit der Wildspitze (3780 m)
und die Zillertaler Grnppe mit dem sangreichen Zillertal.
Zwischen den beiden Hanptgebirgsstöcken liegt der Brenn er paß
<1370 m), über welchen die Brenner Bahn führt. — Ö. setzt sich der
Uralpenzug in den hohen Stauern fort, einem scharf ausgeprägten
Kettenzuge zwischen dem Pinzgau, dem Tal der obern Salzach, und
dem Pustertal, welches sich von der obern Trau über die Wasser-
scheide des Toblacher Feldes zum Eisackflusse hinzieht. Unter den
zahlreichen Hochgipfeln der hohen Tauern sind die bedeutendsten der
Großglockner (3 800 in) mit dem Pasterzegletscher und der
große Venediger (3 660 m). — Den ö. Flügel des Gneisalpen-
zuges machen die erzreichen steirischen Alpen ans, welche sich n.
und s. der Mur hinziehen. Den n. Zug bezeichnet man auch als
niedere Tauern. Im s. Zuge der Semmering (980 m), den
die Wien-Triester Bahn übersteigt. Die steirischen Alpen erreichen
nicht mehr die Firngrenze.
Der n. Kalkalpenzug wird durch die Längstäler des Inn,
der Salz ach und der Enns von den Gneisalpen geschieden und von
den genannten Flüssen nordwärts in Quertälern durchbrochen. Es
gehören zu dieser Alpenzone die Vorarlberg er Alpen mit dem
Arlbergtunnel (101/4 km lang), der das Rhein- und Jnngebiet
verbindet und die Verkehrslinie zwischen dem Bodenseegebiet und den
adriatischeu Seehäfen bedeutend abkürzt, ferner die deutschen Alpen,
größtenteils auf deutschem Gebiet gelegen, die Salzburger Alpen,
endlich die österreichischen Alpen, von der Salzach ostwärts bis
zur Donau. Im w. Teil der österreichischen Alpen erhebt sich der
Dachstein (3000 m), und n. davon breitet sich das salz- und seen-
reiche Salzkammergut aus mit dem Schafberg ^1 780 m), dem
„österreichischen Rigi," auf welchen eine Zahnradbahn führt. Den Ab-
schluß der österreichischen Alpen bildet der Wiener Wald.
Die f. Kalkalpen werden in ihrem w. Teil von dem größten
Alpenqnertal, dem der Etsch, durchbrochen. Das Tal der obersten
Etsch heißt Viutschgau. S. davon zeigt der Kalkalpenzug noch
bedeutende kristallinische Einlagerungen, so die Ortleralpen mit dem
Ortler <3900 m), dem höchsten Berge Österreichs, und dem
Stilfser Joch mit der höchsten Kunststraße Europas (2 760 m)> auf
welcher man aus dem Etschtal ins Addatal gelangt. Das Süd-