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1. Europa - S. 40

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 40 — 1i3 davon Juden) Landeshauptstadt von Galizien, in der Mitte des Landes an der uralten Handelsstraße, die vom schwarzen Meere zur Ostsee führt, treibt bedeutenden Handel (Dreikönigsmesse!) und hat eine polnische Universität. — Tarnopol hat die bedeutendsten Pferdemärkte des Landes und starken Grenzverkehr nach Rußland. — Czeruowitz, Hst- der Bukowina, mit deutscher Universität. 5. Das Tiefland Doit Ungar», a) Die ungarische Tiefebene ist eine große, von Gebirgsland eingeschlossene, zentrale Niederuug mit steppenartigem Klima und dementsprecheuder Tier- und Pflanzen- welt. Gegeu No. wird das Tiefland von den Karpaten abgegrenzt^ reicht im S. bis an die Bergländer der Balkanhalbinsel, im W. bis zu den Alpen und im Sw. mit dem waldreichen slavonischen Hü gel lande bis zu dem dalmatischen Gebirgssystem. Durch den niedrigen Bakouywald und das Matragebirge wird die Ties- ebene in das kleine Tiefland v o n O b e r n n g a r n und das g r o ß e Tiefland von N i e d e r n n g a r n geteilt. Das große Senkungsfeld des ungarischen Tieflandes, das von einer Reihe von Horftgebirgen (Bakonywald, Matragebirge) und vulkanischen Durchbrüchen, durchragt wird, bildete zur Tertiärzeit einen großen Binnensee (Sarmatifches Meer), der sich später durch das eiserne Thor entleerte. In der Diluvialzeir breitete der Wind Sand und Löß über den Boden aus, der jetzt viele Meilen weit aus tafelglatten, steinlosen Ebenen besteht. Die kleine Tiefcbmc von Obernngarn, reichlich halb so groß als ta& Großherzogtum Baden, weist n. der Donau wohl angebaute Ackerländer, s. der- selben größtenteils Moor- und Heideflächen auf. In solcher Gegend liegt das- stäche Becken des Neusiedler Sees. Der Kern der oberungarischen Ties- ebene ist das fruchtbare Donau-Werdergebiet der Doppelinsel Schritt. Die große Tiefebene von Nieöerungarn, großer als Bayern und- Württemberg zusammen genommen, breitet sich um Donau und Theiß aus. Ungefähr die Hälfte des Bodens, und zwar hauptsächlich die Randgebiete, sind wohlangebaut. Hier gedeihen Weizen und Mais (Kukuruz), Hanf und Flachs. Hülsenfrüchte und Gemüse, Tabak und Wein, Melonen und Kürbisse. Solch ein getreidereiches Fruchtland ist z. B. das B anat im sö. Ungarn. Das Tief- land w. der Donau zeigt im panno nischen Hügel lande eine nicht unbedeutende Bodenanschwellung. 9(uch sonst sin den sich hier Bodenwellen, langgestreckte, dünenartige Sandrücken und pflanzenlose Flugsandhügel. Große Grasplätze, üppige Wiesen, sumpfige Röhricht- und Schilfdickichte, dürstig bewachsene Heidestrecken wechseln mit wogenden Kornfeldern, Wein- und Lbst- gärten. Hie und da sind die Hügelzüge mit Hainen gekrönt. Das seichte See- becken des Plattensees bildet durch seine freundliche Umgebung und^die- Klarheit seines Wassers einen wirkungsvollen Gegensatz zum Neusiedler See. 'Anders das Tiefland ö. der Donau. Die weiten Ebenen zwischen Donau und Theiß und weiter ostwärts bis *u den Grenzen Siebenbürgens bilden den eigentlichen Kern Nieberungarns. Unabsehbar erstreckt sich hier die Pußta als eine wagerechte, weidereiche, baumarme und dünnbevölkerte Ebene. Tie tiefgelegenen Strecken im Überschwemmungsgebiet der Flüsse sind sumpf- reich, die höher gelegenen Tafelflächen trocken und wasserarm, salpeter- und natron- tialtig. Selten erhebt sich ein Baum oder eine spärliche Baumgruppe aus der Horizontfläche. Soweit das Auge reicht, ruht ein bleigrauer Himmel auf der Erde und begrenzt überalt in gleicher Ferne den Gesichtskreis. In manchen Gegenden kann man tagelang reisen, ohne ein Dorf oder eine Stadt anzu- treffen. Tie einsam gelegene Czarda (.Heideschenke) ist hier der einzige Nastort für Reisende, die auf ihren Fahrten nicht selten durch Luftspiegelungen geäfft oder durch wirbelnde Staubsäulen belästigt werden. Millionen von Pferden,
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