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1. Europa - S. 49

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 49 — A. Königreich Spanien. (497 000 qkm, 173/4 Mill, E., 35,7 auf 1 (ikm). Landeskunde. 1. Die Pyrenäen. *) Der Hochgebirgszug der Pyrenäen, so lang wie die Strecke Verlin — Frankfurt a. M., erstreckt sich vom Golf du Liou bis zum Meerbusen von Biskaya. Er besteht aus zwei Hauptgebirgszügeu, der u. Kette der Ost Pyrenäen und der s. Kette der Westpyreuäeu Beide laufen im mittleren Teil des ganzen Pyrenüenznges 75 km lang nebeneinander her, sind im €>. durch einen Querriegel miteinander verbunden und umschließeu das obere Tal der Garönne, das einzige größere Lüngstal des ganzen Gebirgszuges. Hier in dem mittleren Teile des Zuges ist das Hoch- gebirge am höchsten und wildesten. Hohe, wildzerklüftete Grauitmassen, wundersam geformte Kegelberge mit senkrechten Gehängen, wildschäumeude Wasserfälle, heiße Quellen in den engen Tälern, an der Nordseite Schneefelder und Gletscher, an der Südseite nackte Felswände — das sind die wesentlichen Merkmale der Zentralpyrenäen. Hier weist das Gebirge auch die höchsten Erhebungen auf, zu denen der Mout Perdu (mong perdu) 3 350 m und der zerklüftete Felsengebirgsstock der Maladetta (die Verfluchte) mit dem 3 400 in hohen Pic d'aneto gehören. Beide liegen auf spanischem Gebiet, während zu deu Bergen der französischen Pyrenäen der Pic dn Midi d'ossau (2885 in) gehört. In einer Höhe von 2 800 m w. vom Munt Perdu führt der zerklüftete Paß der Rolaudbresche durch die Zentralpyrenäen. Ost- und Westflügel der Pyrenäen haben nnr M^elgebirgshöhe, aber wie der ganze Zng bedeutende Kamm- und Paßhöhe. Der Abfall des Gebirges gegen N. ist tiefer, aber allmählicher, wasserreicher und landschaftlich schöner als der gegen S., wo das Gebirge in steilen Stufen zu den aragonischen Berglandschaften übergeht. ^ Die Pyrenäen sind ein Faltengebirge vom Typus des Schweizer Jura. Sie haben zwar eine bedeutendere Kammhöhe, aber eine geringere Gipfelhöhe als die Alpen. Im Gegensatz zu diesen sind sie sehr unwegsam, so daß ihr wilder Aufbau nur seitliche Straßenzüge zuläßt. Die wichtigsten Paßüber- gänge sind bei Jrün im W. und bei Gerona (chherona) im £>., beide durch Eisenbahnlinien'erschlossen. Ein bekannter Übergang über die Westpyrenäen ist der Paß von Roneesvalles. Die hohe Pyrenäenmauer war bei ihrer Un- wegsamkeit von jeher eine wirksame Pölkerscheide. Die Schneefelder und Gletscher, im wesentlichen nur auf der Nordseite vertreten, kommen an Größe denen der Alpen bei weitem nicht gleich. Den Pyrenäen fehlt auch die sonstige Wasserfülle der Alpen, der Reichtum an Alpenseen und weidereichen Almen, an nutzbaren Mineralien und fruchtbaren Tälern. Bei den Pyrenäen finden sich wie bei den Alpen die eigentümlichen Circustäler, welche bis S/4 eines Kreises beschreiben und nur an einer Seite einem Fluß einen Ausweg lassen. Bei ihrem treppenartigen Zurückspringen nach oben sind sie riesigen Amphitheatern vergleichbar. 2. Das aragonische Becken. S. von den Pyrenäenlandschaften, ringsum von Gebirgen eingeschlossen, liegt das muldenförmige Becken von ") Vom keltischen Bvrin nere, d. h. dunkles Steilgebirge. (0. Hellwald). Tromnau, Lehrbuch der Schulgeographie Ii.** 4
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