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1. Das Deutsche Reich - S. 88

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 88 — Porzellanerde und Graphit. Reich ist Baden an Mineralquellen. Tie bedeutendsten derselben sind die Thermen in Baden und Badenweiler, die Schwefelquellen zu Langenbrücken und die Solbäder vou Rappenau. Der Haudel Badens wird besonders dnrch die Rheinschiffahrt von Kehl abwärts, die Schiffahrt ans dem Bodensee, Neckar und Main, die Flößerei aus den Flüssen des Schwarzwaldes, ferner dnrch ein stark verzweigtes und gut verwaltetes Eisenbahnnetz, sowie durch treffliche Landstraßen gefördert. Die wichtigste Handelsstadt des Landes ist Mannheim. Bon hier nimmt der Handel seewärts seinen Weg nach den Rheinmündungen. Ausgeführt werden besonders Holz, Getreide, Vieh, Produkte der Industrie, Tabak und Wein. Zur Einfuhr ge- langen in erster Linie Kolonialwaren, Südfrüchte, Pferde, Steinkohlen und Rohstoffe für die Verarbeitung im Großgewerbe. 3. staatliche Einteilung und Ortskunde. Das Großherzogtum Baden ist nach der Verfassnngsurkunde vom Jahre 1818 (mit Abänderungen von 1870) eine konstitutionelle Monarchie mit zwei Kammern, von denen die erste die Prinzen, die Vertreter der standesherrlichen Familien und des Adels, der katholischen und evangelischen Geistlichkeit und der beiden Universitäten, die andere 63 Abgeordnete der Städte und des Landes umfaßt. Im Bundesrate hat Baden 3 Stimmen: im Reichstage wird es durch 14 Abgeordnete vertreten. Die badischen Truppen bilden den größten Teil des X I V. Armeekorps des deutschen Reichsheeres. Weder im Militärwesen noch auf den Gebieten der Post und Telegraphie hat sich Baden Sonderrechte vorbehalten. Für die Verwaltung bestehen folgende 11 Kreise: 1. Karlsruhe, 2. Heidelberg, 3. Mannheim, 4. Mosbach, 5. Baden, 6. Offenburg, 7. Frei- bürg i. B., 8. Lörrach, 9. Waldshut, 10. Villingen, 11. Konstanz. Diese 11 Kreise mit ihren 52 Amtsbezirken sind vier Landeskommissären unterstellt. Die 4 Landeskommissariate heißen: Karlsruhe, Mannheim, Frei bürg i. B. und Konstanz. Ortskunde. a) Bodenseegebiet: S. 43. 1)) Ober- rheinische Tiefebene: S. 59 fg. c) Im Schwarzwalde: S 64. d) Schwäbisches Stufenland: S. 76. 4. Geschichtliches. Das Gebiet des Großherzogtums Baden war erst von selten, dann von Germanen bewohnt und erhielt dann als „Dekumatland" römische Kultur. Aus dieser Zeit stammen viele Niederlassungen wie z. B. Baden, Konstanz, Breisach. Pforzheim, Ruinen von Heerstraßen, Grabmälern und Wasserleitungswerken. — Die Völkerwanderung verdrängte wieder die Römer und führte nach dem S. des Landes Alamannen, nach den n. Gebieten Franken. — Das Fürstenhaus leitet seinen Ursprung her von einem Herzoge Hermann von Alamannien. Von ihm stammt Berthold I. ab, der den Titel eines Herzogs von Zähringen annahm. Die Zähringer besaßen bereits im 11. Jahrhundert ausgedehnte' Gebiete im sw. Deutschland. Durch mancherlei Teilungen und wechselvolles Kriegsgeschick wurde der Besitz seit dem 14. Jahr- hundert arg zerstückelt, dann wieder allmählich vereinigt und vergrößert. Tie n. Markgrafschaft B a d e n - D u r l a ch nahm die Reformation an, die s., Baden-Baden, anfangs auch evangelisch, trat bald wieder zur katholischen Kirche zurück. — Die evangelische Herrscherlinie vereinigte infolge Eroschaft sämtliche Markgrafschaften (1771), erhielt im Luneviller Frieden 1801 bedeutenden Länderzuwachs (Teile der Pfalz mit Heidelberg, Konstanz, die rechtsrheinischen Stiftsgebiete von Basel, Straßburg und Speier, sowie mehrere Reichsstädte) und die Kurwürde. Durch den Anschluß an Napoleon erlangte Baden weitere Vergrößerungen und wurde 1806 ein Groß herzogtun!.
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