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1. Das Deutsche Reich - S. 144

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 144 — Zacken. Die milde, reine Gebirgsluft der Talregion hat zur Errichtung ver- schiedener Luftkurorte Anlaß gegeben. Jenseits des Hirschberger Tales erhebt sich ein dem Riesengebirge vor -gelagertes Bergland, das B o b e r - K atz b a ch -G e b i r g e, dessen Südrand aus Kalkgestein besteht, während im Norden vulkanisches Gestein vorherrscht. Zu den Vorbergen („Vorposten") des Riesengebirges gehört der sagenreiche Khnast; ferner kann man auch die Striegauer Berge dazu rechnen. — Der Glatzer Gebirgskessel wird von parallelogrammartig gelagerten, waldreichen Ranögebirgen fast allseitig eingeschlossen. Der Boden des Beckens liegt 300—400 m hoch und ist recht fruchtbar und von mildem Klima begünstigt. Äm So. bildet der Glat',er Schneeberg (1 425 m) den Abschluß der Grafschaft. Sein sanft gewölbter Gipfel überragt bereits die Grenze des Waldes, der in prächtigen Beständen das Gebirge und seine Ausläufer überkleidet. In den Tälern des Schneeberges haben Neiße, March und die zur Elbe fließende stille Adler ihre Quellen, so daß hier die Grenze der Wassergebiete von Ostsee, Nords« und dem schwarzen Meere liegt. Im S. ist der Paß von Mittel- walde ein wichtiger Übergang nach Böhmen. An.der Südwestgrenze des Kastell- -endes erhebt sich das Habelschwervter Gebirge, ein breiter, wenig gegliederter Gebirgskamm, der nur vereinzelt 900 m Seehöhe erreicht. Ihm parallel ver- läuft auf böhmischem Boden der höhere Rücken des Adlergebirges. Der Nordwesten des Kessellandes wird nur teilweise durch das Heu- scheuergebirge geschlossen. Es besteht aus Sandstein und bildet daher im Gegensatz zu den übrigen Gebirgen steilwandige Felsenklötze mit platter Ober- fläche. Eine solche Felsenmasse ist die Heuscheuer selbst (920 vi), die sich aus einer Hochebene schroff, und steil 150 m hoch erhebt. Hier wie allerorts in dem Sandsteingebirge zeigen tiefe Klüfte und wunderlich verwitterte Felsengestalten die Einwirkungen der Zerstörung durch Regen, Frost und Hitze. Noch eigen artigere Formen, phantastische Mauern und Pfeiler weisen die (auf böhmischem Gebiet gelegenen) Weckelsdorfer und Aldersbach er Felsen auf, die inselartig aus der Ebene emporragen. — Im No. wird die Gebirgseinfaffung von dem Reichensteiner und Eulengebirge gebildet. Beide Gebirgszüge sind durch das tiefe Tal von Wartha getrennt, durch welches fast alle Gewässer des Kessellandes, in der Neiße vereinigt, nach der Ebene abfließen. In der hohen Eule (1015 m) erreicht das Eulengebirge die höchste Erhebung. Es ist sehr dicht bevölkert. Im Nw. schließt sich an das Eulengebirge das Walbenlmrger Gebirge an. Es ist aus Porphyr und andern ältern Eruptivgesteinen aufgebaut und wird nordwärts umschlungen von einem Gürtel von Steinkohlenlagern, die sich zu großer Breite entfalten und einen lebhaften Bergbau auf Kohle gezeitigt haben. Der Kohlengürtel hat im allgemeinen wenige Unebenheiten und wird seit jeher von Verkehrswegen und heute von Eisenbahnen durchzogen. Das eigentliche Gebirge erreicht im Heidelberg (940 m) seine höchste Er- hebung. Wenig niedriger sind die Felsengipfel, die den Luftkurort Görbers- borf einschließen und vor rauhen Winden schützen. Die zahlreichen Gewässer, die auf dem Sudetenzuge ihre Quellen haben, fließen auf der Nordostseite zur Oder, auf der Südwestseite zur Elbe, zum kleinen Teil auch nach der Donau (March). Elbe und Oder haben zudem auch ihre eigenen Quelleu im Sudetengebiet. Die Elbe (Elf = Fluß) entsteht aus der Vereinigung mehrerer Gebitgsbäche auf der Südseite des Riesenkammes. Die wichtigsten derselben find der Elbseifen, der von der Elbwiese kommt und das Weißwasser, das der weißen Wiese entquillt. In einem nach S. gerichteten Ouerlaufe durchbricht die Elbe nunmehr den böhmischen Kamm und durchfließt dann in ihrem weitern obern Lauf die böhmische Masse. Hier sammelt sie die Gewässer Böhmens (Aupa, Jser, Moldau, Eger), so daß sie noch innerhalb Böhmens zum schiffbaren
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