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1. Das Deutsche Reich - S. 155

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 155 — Stellen der Küste; Torpedos, kleinere Kriegsschiffe und große Panzer- schiffe durchfurchen die Ostseefluten, bemannt mit seetüchtigen Kriegern, 3ne stets bereit sind, den heimischen Strand zu schützen. a) Die preußische Ostseeküste. Die Küste von Ost- und Westpreußen ist gekennzeichnet durch ihre .Haffbildungen und Nehrungen und durch den samländischen Bernsteinstrand. Sie ist meist niedrig und flach und reich an Dünenbildungen. Am höchsten erheben sich die Ufer am sam- Saudischen Strande unweit Brüsterort (bis 60 m), ferner bei Rixhöft am gegenüberliegenden Winkelpunkt der Danziger Bucht. Mit dieser dringt die Ostsee tief ins Land. Ein Seitenstück der beiden Nehrungen ist hier die L a n d z n n g e H e l a, die den Nordwestwinkel der Danziger Bucht, das Putziger Wiek, vom offenen Meere trennt. Die beiden Haffe sind Strandseen mit schwach brackischem Wasser, die durch sandreiche Landzungen, Nehrungen genannt, vom Meere getrennt werden. Durch ein schmales Waffertor, Tief oder Gatt genannt (Pillaner und Memeler Tief), stehen sie mit der Ostsee in Verbindung. Das frische Haff lagert sich als langgestrecktes Viereck von Sw. nach No. und springt mit seiner Nordostspitze weit nach O. vor. Die etwa 860 qkm große Seefläche ist 65 km laug und 9—22 km breit, im Durchschnitt nur 3—5 rn tief, besonders flach aber an der Südwestküste. Um die vielen Flußmündungsarme der Nogat und anderer Haffzuflüsse haben sich sumpfige „Kämpen" voller Schilf- und Rohrdickichte gebildet. Hier hausen wilde Enten, Möven «und andere Wasservögel. Am Nordende des Haffs ist für die Schiffahrt von Pillan nach Königsberg eine reichlich 4 in tiefe Fahrrinne aus- gebaggert. Ein über 6 in tiefer Kanal führt am Nordnfer des Haffes entlang von der Pregelmündnng nach Pillan. — Das kurische Haff, nach dem lettischen Volksstamme der Kuren benannt, gegen 1600 qkrn groß, hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Südrand 45 km und dessen Westseite 100 km lang ist. Im s. Teile 5 m tief, ist es am Nordende viel flacher und we^en seiner vielen Untiefen und Stürme für die Schiffahrt gefährlich. Beide Haffe sind sehr fischreich und im Winter mit Eis bedeckt. Tie Nehrungen sind das Hauptgebiet der Dünenbildungen an der Ostsee- küste. Ähnlich mächtige Dünen finden sich in Europa nur noch an der Westküste Jütlands und in den Landes an der Südwestküste Frankreichs. In wechselnder Breite von 1/2 bis 3 km ziehen sich diese merkwürdigen Landbildungen zwischen Meer und Haff hin, völlig waldlos und mit fliegendem Sande bedeckt. Die Ode dieser von der Kulturwelt abgeschlossenen Sandflächen und vollkommen nackten Dünenketten macht auf den Beschauer einen schaurig-großartigen Eindruck und rechtfertigt im glühenden Sonnenschein des Hochsommers die Bezeichnung „preußische Sahara". Wie Oasen ragen aus der Sandwüste die wenigen Siedelungsstätten hervor. Die großartigsten Dünen, bis 65 m hoch, weist die 100 km lange kurische Nehrung auf. Unaufhaltsam schreiten die großen Wanderdünen unter dem Einfluß des vorherrschenden Westwindes gen O, bis sie als „Sturz- düne" sich^ mit schroff abfallender Wand ins Haff senken. Scheinbar ruhig Md friedlich liegen andere abgerundete Sandberge da; aber der Wind treibt
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