Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Deutsche Reich - S. 198

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 198 — Hauptinsel zusammenhing. Sie ist der eigentliche Badeplatz Helgolands. — Des starken Sturmwinds wegen gedeihen Bäume und Sträucher aus Helgoland nur vereinzelt im Schutze der Gebäude. Die Grasweide ernährt einige Kühe und Ziegen und an 140 Schafe. Kartoffeln und Hafer liefern auf dem mageren Acker nur spärliche Ernten. Die Bewohner (2200) gehören zum friesischen Stamme, arbeitsame, wetterfeste Gestalten. Sie ernähren sich von dem starken Fremdenbesuch des Seebades, der Fischerei und dem Lotsendienst. Aus dem höchsten Teile des Oberlandes im Nw. erhebt sich der Leuchtturm. Durch die neuen Befestigungswelke auf dem Oberlande (1893) ist die Insel zu einem wichtigen „Wachtposten im deutschen Meere" geworden. Von der Hafenmole führt ein Schienenstrang durch einen Tunnel zum Oberlande. — Das Unterland ist der Geschäftsstadtteil. Hier befinden sich die Hauptstraßen und die meisten Läden. In dichten Reihen stehen die zahlreichen weißen Häuser mit ihren roten Ziegeldächern da. Eine bequeme Treppe und neuerdings ein Aufzug führen zum Oberlande empor. Hier ist das vornehme Viertel mit dem Regierungsgebäude und den besten Gasthäusern. Aus dem Häusergebiet ragt die denkwürdige Kirche empor. — Die Natur des Felseneilandes' wird am kürzesten durch folgenden Spruch der Helgoländer gekennzeichnet: „Grün ist das Land, rot ist die Kant, iveiß ist der Sand. Das sind die Farben von Helgoland." b) Die Marschländer umsäumen die Nordseeküste in einer Breite von 5—25 km von Tondern bis zum Dollart. Wenn man von der höher gelegenen, wellenförmigen und hügeligen Geest, die nur stellen- weise bebaut, oft heideartig, sandig, nicht selten mit Geröll bedeckt ist, zu der niedrigen, stachen Marsch niedersteigt, fühlt man sich wie in eine andere Welt versetzt. Die waldlosen Ebenen sind von schnnr- geraden Straßen, Kanälen und Deichen durchzogen und bestehen nn- unterbrochen ans fetter, höchst ergiebiger Erde, die der Marschbauer „Kleie" nennt. Das Auge schweift über Äcker mit üppigen Saat- oder Fruchtfeldern; oder es dehnt sich Wiese an Wiese aus, deren saftig grüner Rasenteppich überall bis spät in den Herbst hinein von Herden weidender Rinder und Rosse belebt ist. Ans künstlichen Erhebungen, Wurten oder Wnrfen genannt, liegen zwischen Ackerland und Fettweiden Dörfer und Einzelgehöfte, umgeben von Buschwerk und überragt von einzelnen Bäumen, die man hier und an den Straßen in diesen bäum- losen Ebenen angepflanzt hat. Tie wichtigsten Marschländer in Schleswig sind Nordfriesland und Eidelstedt n. der Eider, die hauptsächlich der Weide dienen, in Holstein Dithmarschen mit vorzüglichen Frucht- gefilden. Westlich des Elbmündungsgebietes folgen das alte Land, das am frühesten (bereits im 12. Jahrhundert) eingedeichte Marschland- gebiet, wo sich alte Sitten und Bräuche noch vielfach erhalten haben, weiter elbabwärts Kehdingen und Hadelu, am Weserbusen Land Wursten, an der nntern Weser das wiesenreiche Osterstade, zwischen Jahdebusen und der untern Weser Butjadingen, endlich zwischen Jahdebusen und Dollart Jever- und Hanrlinger Land. Die Entstehung der Marschen ist auf die Schlickablagerungen der Flüsse und des Meeres zurückzuführen. Bei Flußmarschen, die soweit landeinwärts liegen, daß die Gezeiten nicht bis dahin vordringen konnten, ist der Aufbau des Schwemmlandes lediglich auf die Schlickablagerungen der Flüsse zurückzuführen. Anders ist dies bei den Seemarschen. Während der^so- genannten „Stauzeiten", Ivo die Strömung beim höchsten ^Stand der Flut zum Stillstand gelangt, fallen die Sinkstoffe (Ton, Lehm, Kalk, Sand) zu Boden und bilden eine Zusammensetzung von lauter feinen Schichten, die man voneinander abheben könnte. Und jede dieser Ablagerungsschichten weist
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer