1908 -
Hannover [u. a.]
: Hahn
- Autor: Zweck, Albert, Seedorf, Ernst, Bernecker, Ernst, Lentz, Alfred
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
- Konfession (WdK): offen für alle
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13) Das Wasser kommt auch innerhalb des Landes vor, entweder
stehend, in der Form von Landseen und Teichen, oder fließend,
als Fluß und Bach.
Das Regenwasser sickert zum Teil in den Erdboden ein, bis es auf
undurchlässige Erdschichten trifft, und tritt dann, von diesen geleitet,
an einem anderen Orte als Quelle hervor. Nach der Temperatur
des Wassers unterscheidet man warme und kalte Quellen. Aus
dem Wasser der Quelle entwickelt sich ein Bach. Die Bäche werden
zu Flüssen, der Fluß zum Strom. Ein Fluß, der sich in einen
anderen ergießt, ist dessen Nebenfluß.
Den Lauf des Flusses von der Quelle bis zur Mündung teilt
man in drei Teile: Oberlauf, Mittellauf, Unterlauf. Fluß-
abwärts ist die Richtung von der Quelle nach der Mündung, slnß-
aufwärts die umgekehrte. Fährt man flußabwärts, so hat man zur
rechten Seite der Fahrtrichtung das rechte, zur linken Hand das
linke Ufer.
Die Oberfläche eines Sees oder eines Flusses nennt man den
Spiegel. Die Mulde, die ein Fluß mit seinem Wasser ausfüllt, heißt
sein Bett. Im ebenen Lande teilt sich mitunter ein Fluß in mehrere
Arme. Fließt er in mehreren Armen in das Meer, so findet ge-
wöhnlich Deltabildung statt (benannt nach dem Namen und der Form
des griechischen Buchstabens D — z/). An den Flußmündungen ent-
stehen öfters Haffbildungen. Haffe sind Strandseen, die durch einen
schmalen Streifen Landes, den man Nehrung nennt, vom Meere
getrennt werden. Die Stelle der Nehrung, an der eine Verbindung
zwischen Haff und Meer stattfindet, heißt das Tief.
Je allmählicher die Senkung eines Flnßlanfes, das Gefälle, ist,
desto langsamer strömt der Fluß, und desto besser ist er für die Schiff-
fahrt zu verwenden. Das tritt bei dem Unterlaufe am häufigsten, bei
dem Oberlaufe am seltensten ein.
14) Das Wasser hat das Bestreben, die tiefste Stelle aufzusuchen.
Die tiefste Stelle der Erde stellt das Meer dar.
Der Meeresspiegel ist die vollkommenste Ebene auf unserem
Planeten. Um die Höhe eines Punktes auf der Erdoberfläche zu
bestimmen, gibt man deshalb an, wie hoch dieser über dem (unter ihm
fortgesetzt gedachten) Meeresspiegel liegt.
Nur wenige Ebenen des Landes sind gleichmäßig flach, die meisten
sind von Anhöhen, Hügeln oder Bergen durchzogen. Zusammen-
hängende Bergmassen nennt man Gebirge.