1908 -
Hannover [u. a.]
: Hahn
- Autor: Zweck, Albert, Seedorf, Ernst, Bernecker, Ernst, Lentz, Alfred
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
- Konfession (WdK): offen für alle
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Durch größere Bodenfeuchtigkeit werden Sümpfe und Moore hervor-
gerufen. In den Sümpfen findet alljährlich eine vollständige Verwesung
der Pflanzendecke statt, während bei den Mooren ein größerer oder
geringerer Teil derselben in der Form von brennbarer Torfmasse
erhalten bleibt. Die brennbare Schicht ist in den eigentlichen Torf-
mooren dick geworden und liefert ein brauchbares Feuerungsmittel.
An der Seeküste und an den Ufern der Flüsse, soweit die Flut
hinaufreicht, lagert das Meer oft Schwemmland von großer Frucht-
barkeit ab. Dadurch entstehen die Marschen.
Das höher gelegene magere Sandland bezeichnet man im Gegen-
satze zur fruchtbaren Marsch als Geest.
C. Die Lebewesen.
17) Die Lebewesen, d. h. Tiere und Pflanzen, verteilen sich über
die ganze Erde, von den heißen Äquatorgegenden bis in die ewig
beeisten Polargebiete, von der Tiefe des Weltmeeres bis zu dem
Gletschereise der Hochgebirge. Natürlich ist die Zahl der Arten ver-
schieden; man kann als Gesetz aufstellen, daß die Fülle und die
Pracht der Lebewesen von dem Äquator nach den Polen einerseits,
und von der Tiefe nach der Höhe andererseits beständig abnehmen.
Einzelne Pflanzen, wie die Getreidearten und die Kartoffel, und
einzelne Tiere hat der Mensch allgemein verbreitet. Man spricht
deswegen von Kulturpflanzen und Haustiere».
18) Die Menschen können sich überall auf der Erde erhalten.
Ihre Anzahl schätzt man auf mehr als 11/2 Milliarden (eine
Milliarde — tausend Millionen). Sie werden in folgende Hauptrassen
eingeteilt:
1. die mittelländische Rasse, in Asien, Afrika, Amerika, auf dem
Festlande von Australien und in Europa. Die Hautfarbe ist
weiß, gelblich oder bräunlich. Diese Rasse besitzt die größte
geistige Bildung.
2. die Mongolen und mongolenähnlichen Völker, im Osten und
im Norden Asiens, sowie in den Polargegenden. Die Farbe
ist weizengelb oder schmutzigbraun, die Backenknochen vorstehend,
die Augen geschlitzt, das pechschwarze Haar meistens straff.
3. die Amerikaner, die Urbevölkerung Nordamerikas und Süd-
amerikas, von rötlicher oder kupferbrauner Farbe, mit straffem,
schwarzem Haar und vortretenden Backenknochen.
4. die Neger, in Afrika südlich der Sahara, mit krausem Haar,
schwarzer Farbe, wulstigen Lippen und vortretendem Oberkiefer.