1908 -
Hannover [u. a.]
: Hahn
- Autor: Zweck, Albert, Seedorf, Ernst, Bernecker, Ernst, Lentz, Alfred
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
- Konfession (WdK): offen für alle
11
3. Die beschränkte Monarchie ist diejenige Art, in der der
Fürst mit einer Volksvertretung zusammen die Gesetze erläßt,
so daß sein Wille durch diese Volksvertretung beschränkt wird.
Kaiser, König, Großherzog, Herzog, Fürst sind nur verschiedene,
nach der Größe und Bedeutung des Landes abgemessene Bezeichnungen
für dieselbe Würde.
D. Einführung in das Verständnis der Kartenbilder.
22) Ein richtiges Bild der Erde kann nur der Globus gewähren.
Globus ist ein lateinisches Wort und heißt Kugel. Er gibt die Länder
und die Meere als gekrümmte Flächen wieder, wie sie es auf der
Erde sind.
Seit den ältesten Zeiten lag das Bedürfnis vor, auch ebene
Bilder von der Erde, Karten, zu entwerfen.
Wir unterscheiden in unseren Atlanten hauptsächlich zwei Arten
von Karten, die physischen und die politischen.
Physis ist ein griechisches Wort und heißt Natur. Physische
Karten zeigen uns die ganze Oberfläche der Erde oder einen Teil, wie
sie von der Natur geschaffen ist, mit Bergen, Ebenen, Flüssen,
Meeren.
Polis ist ebenfalls ein griechisches Wort und heißt Stadt oder
Staat. Politische Karten stellen die Staaten dar, die der Mensch auf
der Erde gebildet hat. Wir sehen ferner auf ihnen die Einteilung
dieser Staaten und die wichtigsten Wohnplätze.
Auf einzelnen physischen Karten finden wir mehr als das, was die
Natur geschaffen hat (z. B. Städte, Eisenbahnen, Kanäle usw.).
Außer den genannten Arten gibt es noch Karten, die Temperatur-,
Sprachen-, Religions-Verhältnisse angeben u. a.
23) Das Graduetz. Um sich aus der Erdoberfläche zurecht zu
finden, hat man, wie oben gezeigt ist, eine Anzahl sich rechtwinklig
schneidender Linien auf ihr gezogen gedacht: Meridiane und Parallel-
kreise. Dieses Netz von Linien nennt man das Gradnetz. Fast alle
Karten sind nach Norden orientiert: der obere Rand der Karte ist
demnach der Nordrand, der untere der Südrand. Rechts haben wir
den Ostrand, links den Westrand der Karte. Man nimmt also der
Karte gegenüber denselben Standpunkt ein, wie wenn man bei der
Betrachtung einer Gegend den Blick nach Norden richtet. — Die
Zeichnung einer Karte beginnt mit dem Entwürfe des Gradnetzes.
Die Meridiane zieht man von oben nach unten, die Parallelkreise