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1. Teil 6 = (Für die Oberklassen) - S. 53

1910 - Leipzig : Freytag [u. a.]
53 billig haben kann, und bedeckt sein Land lieber mit grünen Viehweiden. Die Fracht- kosten sind im Laufe der Zeit bedeutend billiger geworden und in den letzten 100 Jahren für Güter auf die Hälfte bis auf V4 un¿ für Personen auf die Hälfte gesunken. Im Seeverkehr ist der Unterschied noch größer. Die Beförderung einer Tonne Kohle oder Eisen auf eine Entfernung von 1 km kostete im Jahre 1845 0,40 Mark, heute nur noch 0,02 Mark; während die Fracht für 1 Tonne Getreide von Chikago nach Liverpool im Jahre 1870 noch 55,50 Mark kostete, betrug sie im Jahre 1895 nur 18 Mark. Und nicht nur die Kosten sind billiger geworden, sondern der Verkehr ist außerdem beschleunigt worden. Die alte Eilpost konnte 15 km in der Stunde zurücklegen; die Eisenbahn erzielte 30 km im Jahre 1830, jetzt kann ein Güterzug 50 km und ein Personenzug 85 km erreichen ; die Dampfer können mit einer Geschwindigkeit von 20 Seemeilen und mehr fahren. Was aber mehr wert ist als die große Geschwindigkeit, das ist die Unabhängig- keit unserer Beförderungsmittel und deshalb auch unserer Reisen vom Wetter, wegen der guten Straßen und der guten Einrichtungen der Fahrzeuge, zudem ihre Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. In bezug auf Pünktlichkeit sind namentlich die Post und die Eisenbahn zu Erziehern der ganzen Menschheit geworden. Die ganze Erde ist in verschiedener Hinsicht schon geeinigt; der Weltpost- verein umfaßt nahezu alle Länder; für Europa gibt es eine telegraphische Kommission, im Geldverkehr ist ein Währungsübereinkommen getroffen worden und das metrische System ist bei nahezu allen Kulturvölkern durchgeführt worden. So ist eine Einigung auf vielen Gebieten entstanden und der die Völker und die Güter trennende Raum in vielen Beziehungen überbrückt oder unschädlich ge- macht. Ethnographie. Die heutige Menschheit gliedert sich in viele Stämme und Völker, die sich nach ihrem Körperbau und nach ihrer Sprache höheren Einheiten, den Menschen- rassen, unterordnen. Man vermutet, daß die ursprüngliche Heimat des Menschengeschlechtes in den wärmeren Landstrichen der Alten Welt gelegen hat, weil hier die Ver- breitungsgebiete der Hauptrassen zusammenstoßen. Von dort aus sind Wan- derungen erfolgt und Abzweigungen vor sich gegangen, aus denen sich nachher infolge der räumlichen Sonderung verschiedene Varietäten des Menschen- geschlechtes gebildet haben. Als der Platz auf unserer kleinen Erde zur Loslösung der Menschen voneinander und zur Bildung neuer Rassen nicht mehr genügte, rückten die verschiedenen Typen der Menschheit einander wieder näher, und so bildete sich eine Anzahl von Misch- oder Ubergangsformen, wie wir sie namentlich in den Grenzgebieten von Nordafrika, von Indien und Polynesien finden. Aber auch heute noch beobachten wir eine Durchdringung der Völker und eine Bildung von Zwischenformen, namentlich in Amerika, wo sich Südeuropäer mit Negern und Amerikanern mengen. So deutlich wahrnehmbar manchmal die Unterschiede zwischen den er- erbten Rassenmerkmalen der Völker sind, beispielsweise zwischen dem blonden Skandinavier und dem wollhaarigen Neger, dem gelben, straff haarigen, breit- gesichtigen Chinesen und dem dunkeln, kraushaarigen Papua, so schwierig ist
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