1917 -
Leipzig
: Renger
- Autor: Buurman, Ulrich
- Auflagennummer (WdK): 8
- Jahr der Erstauflage_wdk: 1900
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Einjährigen-Freiwilligen-Prüfung
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Einjährig-Freiwilligen-Prüfung
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Welt
- Inhalt: Zeit: Geographie
I. Mathematische Erdkunde. 5
punkt zurück (Weltumseglung). Hieraus folgt, daß die Erde von
Osten nach Westen eine in sich zurückkehrende Oberfläche hat.
3. Die verschiedene Höhe der Gestirne an verschiedenen
Orten, in Verbindung mit dem Umstand, daß bei einer Fahrt von
Norden nach Süden im Norden die Sterne allmählich unter dem
Horizont verschwinden, im Süden dagegen neue aufgehen, was nur
dadurch möglich ist, daß die Erde von Norden nach Süden ge-
krümmt ist.
4. Da die Sonne an einem weiter nach Osten gelegenen Orte
früher aufgeht, als an einem westlicher gelegenen, so muß man eine
der vorigen analoge Krümmung der Erdoberfläche von Osten nach
Westen annehmen.
5. Die Mondfinsternisse zeigen ein Stück des Erdschattens auf
der Mondscheibe immer als einen Kreisabschnitt bez. bei totalen
Verfinsterungen als Kreis). Nur die Kugel wirft in allen Stellungen
einen kreisrunden Schatten.
6. Die Analogie mit den übrigen Himmelskörpern, welche, so-
weit wir sie beobachtet haben, sämtlich Kugelgestalt besitzen.
7. Freischwebende, flüssige Körper (wie es auch die Erde ge-
wesen ist) nehmen aus physikalischen Gründen stets die Gestalt einer
Kugel an.
Die Erde ist aber keine vollkommene Kugel, sondern hat nur
eine kugelähnliche Gestalt mit Abplattung an den Polen und
Schwellung nach der äquatorialen Mitte zu. (Sphäroid.) Dieses
ist bewiesen durch Gradmessungen, durch Pendelbeobachtungen und
durch die Wirkungen, welche die Abplattung der Erde auf die
Mondbewegung ausübt.
Die Maße. Mit den Gradmessungen steht im Zusammenhang
die Feststellung des heute bei uns geltenden metrischen Maßes. Zur
Zeit der französischen Revolution gab man die bisherigen Maße
(Fuß, Elle, Klafter) auf, maß einen Meridianbogen, berechnete da-
nach einen Erdquadranten (d. h. einen halben Meridian vom Aqua-
tor bis zum Pol), zerlegte ihn in 10 Mill. Teile und nannte ein
solches Zehnmilliontel: Meter, d. h. Maß. (Nach Wessel ist der
Meter 1/u mm zu kurz angenommen.)
Das Gradnetz. Alle Weltkörper drehen sich um sich selbst,
also auch die Erde. Diejenige durch den Mittelpunkt der Erde
gehende Linie (Durchmesser), um welche die Erdkugel sich dreht,
heißt Erdachse, die Endpunkte derselben heißen die Pole (Nord- und
Südpol). Denke ich mir durch den Mittelpunkt der Erde eine auf
ihrer Achse senkrecht stehende Ebene gelegt, so schneidet diese die
Erdoberfläche in einem Kreise, der in all seinen Punkten gleich weit
von beiden Polen entfernt ist. Er teilt die Erdoberfläche in zwei
gleich große Teile: die„nördliche und südliche Halbkugel, er heißt
deshalb Gleicher oder Äquator (bei den Schiffern: die Linie). Der
Äquator ist 40000 lim lang, sein Durchmesser 12754 km, die Erd-
achse (wegen der Abplattung) 42 Km weniger. Man teilt den Aqua-
tor in 360 gleiche Teile oder Grade (jeder also —Iii km oder ca. Is
geographische Meilen, ein Grad — 60 Bogenminuten, 1 Minute