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1. Allgemeine Erdkunde - S. 89

1885 - Breslau : Hirt
Die Erde in ihren Beziehungen zu anderen Weltkörpern. 89 S ,S S" ,s sondern daß sie selbst sich zugleich um eine Rotationsachse drehe und in der- selben Richtung (von Westen nach Osten) in einer Kreisbahn um die Sonne laufe. Letztere Bewegung, die sogenannte Revolution, führe sie in einem Jahre aus. Die Sonne werde von den Planeten, zu denen also auch die Erde gehöre, in nachstehender Reihenfolge umkreist: Merkur, Venus, Erde mit dem Monde, Mars, Jnpiter und Saturn. Dieses System wurde von ihm ebenfalls in seinem großen Werke „Ds revolutionibus'' aufgestellt, doch ohne eigentlichen Beweis. Er stieß alsbald auf heftigen Widerspruchs) doch fand er auch sehr viele Anhänger und Verteidiger, unter denen als die bedeutend- sten Kepler und Galilei zu uennen sind.2) Copernicus wies nach, daß in seinem System sich der jährliche scheinbare Lauf der Sonne ebenso gut erkläre wie bei der früheren Annahme, der scheinbare Lauf der Planeten aber viel einfacher und ungezwungener sich ergebe. Doch dauerte es immer noch ein Jahrhundert, ehe seine Lehre die allgemein anerkannte war. Unter der von Copernicus gemachten Voraussetzung lassen sich viele Thatsachen einfach erklären, die sonst unerklärbar sein würden. Erklärung des Laufes der Planeten. Juden Figuren 16** und 16b bedeute S die Sonne, E die Erde, Y die Venus, M den Mars. Betrachten wir zunächst den Lauf der Venus. Ihre Elonga- Fig. i6a. tion ist durch den Winkel Sey, die Richtung ihrer Bewegung unter den Fixsternen durch sey gegeben, wo s ein Fixstern ist, bei welchem von 1) Am lebhaftesten bekämpfte ihn Riceioli [ritscfjoli], ein nicht unbedeutender Astronom, der aber als Jesuit in der Lehre des Copernicus eine Gefahr für die Kirche erblickte. Auch der nach Copernicus auftretende tüchtige Astronom Tycho de Brahe war ein Gegner seines Systems, welches er durch ein anderes ersetzen wollte, bei welchem die Erde ruhend blieb. Einen eigentlichen Vorgänger hat Copernicus nur an Aristarch von Samos gehabt. 2) Johannes Kepler (1571 —1630), zu Magstatt (in Württemberg) geboren, wurde als Studierender zu Tübingen mit der Lehre des Copernicus bekannt. Wegen seines evangelischen Glaubens zur Auswanderung aus Steiermark genötigt, wo er Lehrer am Gymnasium zu Graz war, wurde er 1599 von Tycho als dessen Gehilfe an die Sternwarte zu Prag berufen, deren Leitung er nach Tychos Tode (1601) übernahm: später Hielt er sich mehrere Jahre als Wallensteins Hofastronom zu Sagau auf. Er starb auf der Reise zum Regensburger Konzil. Hauptwerke: Astronomia nova de motibus stellae Martis und Harmonia mundi. Galileo Galilei (1564—1642), geboren zu Pisa, Professor daselbst und später zu Padua, mußte die Verteidigung des copernicanischen Systems in seinem „Zwiegespräch über die beiden Weltsysteme" vor der Inquisition widerrufen und abschwören.
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