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1. Allgemeine Erdkunde - S. 104

1885 - Breslau : Hirt
104 fast senkrecht gegen seine Bahn (es fehlen hierzu nur iy20). — In Bezug auf die Sonne beschreibt der Mond eine langgestreckte Schlangenlinie längs der Erdbahn mit mehr als 12 Windungen, deren Ausbiegungsbreite sich zu ihrer Länge verhält, wie 1:180. Die Entstehung der Mondphasen erklärt sich leicht aus Figur 21. In I kehrt hier der Mond der Erde E seine dunkle Seite zu, in Ii erscheint er den Erdbewohnern rechts, halb beleuchtet, in Iii voll erleuchtet, in Iv links halb erleuchtet. I stellt also deu Neumond, Ii das erste Viertel, Iii den Vollmond, Iv das letzte Viertel vor. Tie Strahlen der Sonne 8 können für die ganze Mondbahn als parallel angesehen werden. *) J)ie Jinsternisse. Tritt der Mond so zwischen Sonne und Erde, daß er für diese die Sonnen scheide ganz oder teilweise verdeckt, so entsteht eine Sonnenfinsternis, im ersteren Falle eine totale, im letzteren eine partiale. Steht aber die Erde so zwischen Sonne und Mond, .dasi ihr Schatten auf diesen fällt und ihn ganz oder teilweise verfinstert, so hat man eine totale oder partiale Mondfinsternis. — Finsternisse können offenbar nur eiu- treten, wenn die Mittelpunkte der drei Weltkörper wenigstens nahezu in gera- der Linie liegen: Sonnenfinsternisse zur Zeit des Neumondes, Mond- finsternisse zur Zeit des Vollmondes; in jedem Falle aber muß der Mond dann nahe der Ekliptik sein, d. h. in oder nahe bei einem Knoten seiner Bahn. Der Kernschattenkegel des Mondes ist nur 57—59 r (Erdradien) lang, während der Mond von der Erde höchstens 63^/z r ent- fernt ist. Der Kernschatten wird also die Erde bald erreichen, bald nicht. Im letzteren Falle haben die Orte, welche im Scheitelkegel des Kernschattens liegen, eine ringförmige Sonnenfinsternis, die im Halbschatten liegenden haben eine partiale, die im Kernschatten eine totale Sonnenfinsternis. Der Kernschattenkegel2) der Erde ist im Mittel —215 r, ragt also über den Mond in seiner Erdferne weit hinaus. Der Dnrchschnittskreis des Kern- schattens an der Stelle, wo der Mond in ihn eintritt, hat 35—40' im Halb- messer und wird von dem schmalen Halbschattenring, dessen Breite nur ebenso viele Sekunden beträgt, umgeben. 3) Während die Mondfinsternisse für alle Orte, an denen sie sichtbar sind, in ihren einzelnen Phasen gleichzeitig erfolgen, ist dies bei den Sonnenfinsternissen, wo der Mondschatten nur 1) Der Mond hat keine merkliche Atmosphäre und zeicht in seinen Ringgebirgen und Kratern, sowie in seinen Rillen u. s. >v. eine ausgesprochene vulkanische Beschaffenheit. In neuerer Zeit sind sogar die Spuren vulkanischer Ausbrüche, die uoch gegenwärtig stattfinden, auf seiner Oberfläche beobachtet worden (an den Ringgebirgen Linns und Hyginus). 2) Bedeutet 1 die Länge des Kernschattens, d den Abstand der Mittelpuulte von ctr Sonne und Erde, R den (wahren) Sonnenradius, i-den Erdradius, so ist 1= j>_r • 3) Bald nach dem vollständigen Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde sieht man ihn noch in mattem kupferfarbigem Lichte schimmern. Es rührt dasselbe von den in der Erdatmosphäre gebrochenen und gebeugten Sonnenstrahlen her; das Gleiche findet gegen Ende der totalen Finsternis statt. Die Größe der Verfinsterung bei par- tialen Finsternissen wird in Zoll angegeben, d. h. in Zwölfteln des Durchmessers des verfinsterten Gestirns, nach denen die größte Tiefe des verfinsterten Segments angegeben wird.
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