Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 13

1901 - Berlin : Springer
13 der sogenannte Jülichsche Erbfolgestreit erhob, kam es beinahe schon zum offenen Kampfe zwischen den beiden Verbindungen. Die Gefahr eines Religionskrieges wuchs unter Rudolfs Ii. Bruder Matthias, 1612—1619, und wurde dringend, als er seinen streng katholischen, von Jesuiten erzogenen Vetter Ferdinand von Steiermark zu seinem Nachfolger ernannte. Namentlich in Böhmen sahen die sehr zahlreichen Protestanten mit Sorgen in die Zukunft, obwohl ihnen Rudolf Ii. durch eine Urkunde, den Majestätsbrief, die freie Ausübung ihrer Religion ausdrücklich verbürgt hatte. Neue Maßregeln, vor allem die Einsetzung von zehn Statthaltern, unter denen sieben katholisch waren, steigerten das Mißtrauen der Böhmen, und es bedurfte nur noch eines geringen Anlasses, um eine Empörung hervorzurufen. Dieser Anlaß erfolgte dadurch, daß auf kaiserlichen Befehl eine neugebaute evangelische Kirche zu Braunau geschlossen, eine andere zu Klostergrab sogar niedergerissen, und die Beschwerde der Protestanten über diese Verletzung ihrer Rechte schroff abgewiesen wurde. Nun begaben sich, im Mai des Jahres 1618, Abgeordnete der Protestanten bewaffnet auf das Prager Schloß, um die Statthalter, denen man diese Abweisung Schuld gab, zur Rede zu stellen, und nach einem heftigen Wortwechsel wurden zwei dieser Statthalter, die Grafen Martinitz und Slavata, nach altböhmischem Brauch aus den Schloßfenstern hinabgestürzt. Da die Aufständischen fürchten mußten, daß der Kaiser diese Gewaltthat rächen werde, so rissen sie entschlossen die Regierung an sich und stellten zu ihrer Verteidigung ein Heer auf. So ging aus einem Aufruhr zu Prag der dreißigjährige Krieg hervor, der von 1618 bis 1648 geführt wurde und über Deutschland unermeßliches Unglück brachte. 3. Der dreißigjährige Krieg. Matthias starb schon im Jahre 1619, und als jetzt Ferdinand Ii., 1619—1637, von seinen Ländern Besitz nahm und von den Kurfürsten zum Kaiser gewählt wurde, setzten ihn die Böhmen ab und wählten zu ihrem Könige das Haupt der protestantischen Union, den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, der die Krone annahm. Ferdinand Ii. gewann aber nun den eifrig katholischen und staatsklugen Herzog Maximilian von Bayern durch große Versprechungen für sich, während
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer