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1. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 23

1901 - Berlin : Springer
23 die Pfalz in eine Wüste zu verwandeln; damals gingen Heidelberg, Worms, Speier und viele andere Städte und Dörfer in Flammen auf. Auch durch diesen dritten Krieg, in welchem die meisten Staaten Europas gegen Ludwig Xiv. in das Feld traten, wurde das Übergewicht Frankreichs nicht gebrochen. Daß Deutschland von seinem westlichen Nachbar so viele Demütigungen hinnehmen mußte, daran war, außer dem allgemeinen Zustande des Reiches, die schwere Gefahr im Osten schuld. Seit den Tagen Karls V. hatten die Osmanen ihre Kriegszüge gegen Österreich oft erneuert, und so war auch der Kaiser Leopold I., 1658—1705, durch die dringende Not seiner Erbländer gehindert, das Reich im Westen zu schützen. Im Jahre 1683 rief eine Empörung in Ungarn den Erbfeind der Christenheit aufs neue in das Land; ein ungeheures türkisches Heer unter dem Großvezier Kara Mustapha zog auf Wien heran und belagerte die Stadt. Aber die Besatzung und die Bürgerschaft, unter dem Befehle des heldenmütigen Rüdiger von Star Hemberg, schlugen alle Stürme zurück und hielten die Stadt, bis ein deutsches Reichsheer unter Karl von Lothringen und ein polnisches Heer unter Johann Sobiesky zum Entsatz herankam. Unter den Mauern Wiens wurden die Türken völlig geschlagen und zu fluchtähnlichem Rückzüge gezwungen. Nun schritten die Österreicher mit deutscher Hülfe zum Angriff auf Ungarn, und die Siege, die der kaiserliche Feldmarschall Prinz Eugen von Savoyen erfocht, machten dem Schrecken, der vor den Türken herging, für immer ein Ende. Im Frieden von Karlowitz 1699 mußte die Pforte Ungarn und Siebenbürgen an Österreich zurückgeben. Dieser Friede wurde zur rechten Zeit abgeschlossen; denn schon zog im Westen ein neues und schweres Unwetter herauf. Als nämlich im Jahre 1700 die spanische Königslinie des Hauses Habsburg ausstarb, erhoben sowohl Ludwig Xiv. als Kaiser Leopold I., beide zugleich Vettern und Schwäger des letzten Königs von Spanien, Anspruch auf dieses Land, und da die Seemächte England und Holland und die meisten deutschen Fürsten für Leopold in die Schranken traten, so entbrannte ein europäischer Kampf, der spanische Erbfolgekrieg, der von 1701 lns 1714 dauerte. Die Siege des englischen Feldherrn Marlborongh und des Prinzen Engen von
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