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1. Länderkunde Europas - S. 341

1913 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 341 Iv. Staaten und Siedlungen. Staatlich ist Thüringen die am meisten gegliederte Landschaft des Deutschen Reiches. Die große Zersplitterung rührt von vielfachen früheren Besitzteilungen her, ist also eine Folge geschichtlich- politischer Entwicklung, nicht geographischer Einflüsse. An Thüringen haben außer Preußen und Bayern acht Bundesstaaten Anteil, die zwar klein, aber durch die verschiedenartigste Industrie ausgezeichnet und auch für das deutsche Geistesleben hochbedeutsam sind. Sie werden als „Mitteldeutsche Staatengruppe" be- zeichnet und außer Reuß nach ihren Hauptstädten unterschieden. Wegen der großen Zahl der Staatsgebiete und infolge des Fehlens von Großindustrie gibt es keinen die ganze Landschaft beherrschenden städtischen Mittelpunkt. 1. Preußen (Provinz Sachsen). An der alten Nordstraße Thüringens liegt Nordhaufen (35), der Markt für das Getreide der Goldenen Aue und die Leinen- gewebe des Eichsfeldes, bekannt auch durch Branntweinbrennerei. Die wichtige Saalestraße berührt oberhalb Halle nacheinander Merseburg (25), Weißenfels (35), in dessen Nähe sich die Bahn nach Leipzig und nach Berlin verzweigt, und Naumburg (30), das der Unstrutmündung gegenüberliegt (vgl. § 243). In dem südlichen Thüringen folgen die wichtigsten Städte demzugederthüringerhauptstraße vor dem Nordrande des Gebirges. An ihr erblühte in der natürlichen Mitte der ganzen Landschaft Thüringens größte Stadt, Erfurt (115). Es ist die Haupt- stätte der deutschen Handelsgärtnerei, betreibt aber auch mannigfaltige Industrie urti) Bergbau auf Salz. Mühlhausen (35) an der oberen Unstrut, am Ostrande des Eichsfeldes und in der Mitte zwischen den beiden Hauptverkehrswegen Thü- riugeus, die hier durch eine an Langensalza und Mühlhausen vorüberziehende Straße miteinander verbunden sind, Pflegt Baumwoll- und Leinenweberei. Ans dem Eichsselde an der oberen Leine liegt Heiligenstadt. Im preußischen Anteil des Thüringer Waldes sind Suhl (Provinz Sachsen) und Schmalkalden (Provinz Hessen-Nassau) blühende Industriestädte (§ 211). 3. Mitteldeutsche Staatengruppe. a) Großherzogtum Sachsen - Weimar - Eisenach. Im mittleren Hanptteile zwischen Gera und Saale liegen die schmucke Residenzstadt Weimar (35) an der Ilm, reich an Erinnerungen aus der Zeit unserer großen Dichter und noch heute eine Stätte der Kunstpflege, dann die Fabrikstadt Apolda (25, Strumpf- Wirkerei) und an der Saale die Universitätsstadt Jena (40, Bild 167), dessen bedeutendste gewerbliche Anlage eine von Earl Zeiß gegründete optische Werkstätte ist. Im westlichen, am Werraknie sich erstreckenden Teile des Großherzogtums kränzt den Fuß der Wartburg das anmutige Eisen ach (40). Es ist die westliche Ausgangspforte für die wichtigste Bahnlinie der Landschaft (§ 210, b) und vereinigt in sich den Charakter einer Verkehrs-, Industrie-, Fremden- und Badestadt. b) Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Im nördlichen Hauptteile wurde die Residenz Gotcha (40) der Sitz der ersten geographischen Anstalt der Erde (Perthes) und ein Hauptort der thüringischen Porzellan- und Tabakindustrie. Nicht weit vom Jnselsberg ist Friedrichroda eine der beliebtesten Sommerfrischen des Thüringer Waldes und ein Mittelpunkt des Fremdenverkehrs. Die Grenze zwischen Gotha und Weimar geht im W mitten durch den Ort Rnhla. Die zweite Residenz des Landes, Coburg (25), liegt an der Jtz, einem rechten Nebenflusse des Mains. c) Herzogtum Meiningen. Es umfaßt das Tal der oberen Werra und, im 80 umbiegend, einen Streifen Landes quer über den Frankenwald bis in die Gegend des Saaleknies. Außer der Stadt Meiningen (20) an der Werra sind wichtig
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