1913 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Lennarz, Gottfried, Heins, Hermann, Seydlitz, Ernst von
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Töchterschule, Oberlyzeum
- Schultypen Allgemein (WdK): Mädchenschule
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Mädchenschule, Oberlyzeum
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Mädchen
Das Deutsche Reich. — D. Das Mitteldeutsche Gebirgsland. 343
die Gebirgsstadt Sonneberg [Ig), der Mittelpunkt einer weltberühmten Spiel-
Warenindustrie (Wert der Ausfuhr etwa 30 Millionen Mark jährlich), Lehesten,
das die zahlreichsten und großartigsten Schieferbrüche des Frankenwaldes besitzt
(Bild 166), und an der oberen Saale Saalfeld (14).
d) Herzogtum Sachsen-Altenburg. Es gehört nur mit seinem Saaleteile
Thüringen an, der Hauptteil mit der Hauptstadt Altenburg (40) liegt außerhalb
Thüringens an der Leipziger Straße nach Nürnberg und Böhmen (§ 215).
e) Zwei Fürstentümer Schwarzburg. Die Schwarzburgischen Lande verteilen
sich auf zwei gänzlich voneinander getrennte Gebiete. Von der Oberherrschaft
auf der Höhe und am Nordabhange des Thüringer Waldes gehört der größere
östliche Teil zu Rudolstadt. Am großen Saaleknie liegt die gleichnamige Haupt-
stadt des Fürstentums (15) und im lieblichen, tief eingeschnittenen Schwarzatal am
Fuße des Tripsteins Schwarzburg mit der Stammburg des Fürstenhauses. Der
westliche Teil, darin Arnstadt (18), ist ein Bestandteil von Schwarzbnrg-Sonders-
hausen. Die Unterherrschaft der beiden Fürstentümer breitet sich zwischen Un-
strut und Helme aus; hier ist der westliche, Sondershausen zugehörige Teil der
größere. Die Hauptstadt dieses Landes ist Sondershausen (7) an der Wipper.
f) Zwei Reußische Fürstentümer. Beide Bundesstaaten haben nur Teil-
gebiete im eigentlichen Thüringen (§ 215).
3. Bayern. Zu Bayern gehören ein beträchtliches Stück des Frankenwaldes,
das Fichtelgebirge und ein großer Teil des Baumwollwebereibezirks au der oberen
Saale mit der Stadt Hof. (S. § 195.)
6. Das Sächsische Bergland.
I. Lage und Bau. Das Sächsische Bergland erstreckt sich in der Form § 213.
eines Dreiecks, dessen Grundseite das Erzgebirge bildet, östlich von Thü-
ringen bis über das rechte Elbufer hinaus. Seine Nordgrenze kann durch
eine Linie etwa in der Richtung Sudetenzug—harz bezeichnet werden. Im
Nw schiebt sich zwischen das Sächsische Bergland und die Thüringische
Landschaft die Thüringisch-Sächsische Tieflandsbucht (§§ 242, 243).
Seinem Bau noch ist das Sächsische Bergland von Thüringen sehr verschieden.
Dieses steigt beiderseitig zu erhöhten Rändern an, jenes nimmt nur nach 8 allmäh-
lich au Höhe zu: dieses wird von der sudetisch-herzynischen, jenes von der sog. erz-
gebirgischen Richtung beherrscht; hier überwiegen die Triasschichten, dort kristalli-
nische Gesteine.
Die ganze Landschaft besteht aus dem Erzgebirge und seinem nörd-
lichen Vorlande (westlich der Elbe), dem Elb - S andsteingebirge
(Elbgebiet) und dem Lausitzer Berglande (östlich der Elbe).
Ii. Einzellandschaften. § 214.
1. Das Erzgebirge, a) Oberflächenban. Es reicht mit einer Länge von
etwa 150 km vom Fichtelgebirge bis an die Scholle des Elb-Sandsteingebirges.
Sein westlicher und niedriger Teil, der indes durch keine natürliche Grenze
vom Hauptgebirge getrennt ist, heißt als Quellgebiet der Elster auch Elster-
gebirge. Die diesem im Nw vorgelagerte hügelige Schieferplatte des
Vogtlandes (so genannt nach den kaiserlichen Vögten, die im Mittelalter