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1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Republik Frankreich.
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umsaßt Vt der Landesfläche. Gleich vorteilhaft wie die Lage und Grenzen
Frankreichs ist demnach auch dessen Oberflächengestaltung.
Wirtschaftliche Stellung. Da sich Frankreich eines vorzüglichen Klimas
erfreut — es gehört teils der mitteleuropäischen, teils der südeuropäischen Klima-
zone an —, das Flußnetz eine gleichmäßige Verzweigung durch das ganze Land
hin aufweist, der Boden meist sehr ertragsfähig ist und zugleich sorgfältige Be-
wirtfchaftnng erfährt, so erklärt sich hieraus seine außerordentliche Produktenfülle.
Seine Naturgaben machen Frankreich zu einem der
reichsten Länder der Erde.
Nahezu 2/3 der Boden fläche dienen dem Getreide- und zwar vorwiegend dem
Weizenbau, da das Brotgetreide der Franzosen der Weizen ist, nicht der Roggen
wie in Deutschland. Indessen
vermag auch eine gute Ernte
den Bedarf nicht zu decken.
Trotz eines erheblichen Rück-
ganges der Weinproduktion
infolge des Auftretens der
Reblaus ist Frankreich das
erste Weinland der Erde,
und das Erträgnis seines
Weinbaus wird im Durch-
schnitt auf 600—700 Mil-
lionen Mark im Jahre, in
besonders gesegneten Jahr-
gängen sogar aus 1 Milliarde
bewertet. Als die besten Sor-
ten gelten die der Champagne,
Burgunds und die Bordeaux-
weine. Auch im Obstbau
und in der Erzeugung von
O b st w e i n ist Frankreich
unübertroffen. Das mittel-
meerische Gebiet bringt neben
Kastanien, Walnüssen, Man-
deln und Feigen auch etwas Südfrüchte (Orangen und Zitronen) und Oliven in
den Handel. Großes leistet die Gegend von Nizza in der Blumenzucht. Des
weiteren baut man Flachs, Zuckerrüben, Kartoffeln und Tabak. Bitter ge-
rächt hat sich in manchen Landesteilen, besonders im Rhone- und Garonne-
gebiet, die Ausrottung der Wälder. Vorbildlich erscheint Frankreich in der Ge-
flügelzucht.
In seinen Bodenschätzen steht Frankreich erheblich hinter Deutschland
und England zurück, insbesondere erweist sich die getrennte Lage von Kohle und
Eisen als ein Hindernis der industriellen Entwicklung des Landes. Obenan steht
die Seidenindustrie mit den Hauptsitzen Lyon und St. Etienne. Weltruf
Frankreichs natürliche Verkehrslinien.