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1911 -
Berlin [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Fischer, Heinrich, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Verkehrswege zu Land.
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In Bezug auf die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes steht das Deutsche
Reich unter allen Staaten Europas an erster Stelle; hinsichtlich der Dichte
des Netzes gehen ihm in Europa nur Belgien, das in dieser Hinsicht den
ersten Platz behauptet, und Großbritannien voran.
3. Asien.
Was diesen Erdteil betrifft, so erweisen sich dessen geographische Verhältnisse
der Entwicklung seines Eisenbahnwesens mehrfach ungünstig. Der Kontinent ist
seiner Bodengestalt nach überwiegend Hochland, das außerdem noch auf weiten
Strecken Wüsten- und Steppencharakter an sich trägt. In Vorderasien fehlt es
an Kohlen, und der Norden des Erdteils starrt ein gut Teil des Jahres von
Frost und Eis. Die wichtigste Ursache der langsamen Entwicklung der Bahnen
bildet jedoch der tiefe Kulturgrad vieler asiatischer Völker und ganz besonders der
zähe Widerstand, den das große chinesische Reich aller europäischen Kultur bis in
die jüngste Zeit entgegenstellte. Neuestens fängt es nun freilich an, sich in allen
Teilen des Erdteils zu regen. Der immer großartiger sich entwickelnde Handels-
verkehr veranlaßt nunmehr selbst Staaten, die bisher am meisten gezögert haben,
dem Dampfrosse die Tore zu öffnen.
Des ausgebreitetsten Bahnnetzes in Asien erfreut sich Britisch-Jndien.
Es ist in seinen bedeutenderen Linien nahezu vollendet. Es ziehen daselbst
Schienenstränge von Bombay nach Kalkutta und von Bombay nach Madras.
Der Golf von Bengalen ist mit den Toren von Afghanistan durch die Linie
Kalkutta—delhi—peschawar verbunden, und auch das Jndustal hat seine Bahn.
Von großer Bedeutung spricht ferner zu werden die sog. Sindbahn, welche
vom Indus abzweigt und nach Belutschistan führt, da in ihrer Fortsetzung zweifels-
ohne der Anschluß des indischen Bahnnetzes an das vom Kaspischen Meere her
vorrückende russische erfolgt.